In der Steiermark gibt es noch knapp 20 aktive Mühlen – und eine besonders traditionsreiche steht in Fehring. Die Berghofer-Mühle wird von drei Schwestern geführt, die das historische Handwerk lebendig halten wollen. Zum 180-jährigen Jubiläum stattete die „Krone“ dem Haus an der Raab einen Besuch ab.
Hier in den alten Gemäuern in Fehring liegt der Duft von frisch gemahlenem Mehl in der Luft. Der Boden aus dem Holz des eigenen Waldes knarzt beim Gehen, die historischen Mühlgeräte rattern vor sich hin. Und mittendrin steht Liane Berghofer: „Bis zum fertigen Mehl wird das Korn 18-mal zerkleinert“, erklärt sie.
Gemeinsam mit ihren beiden Schwestern hält sie ein jahrhundertealtes Handwerk aufrecht. Heute ist die Mühle der Familie Berghofer die letzte aktive entlang der Raab – mittlerweile wird sie in sechster Generation geführt und feiert ihr 180-jähriges Bestehen. „Bei uns greift jeder zusammen“, erklärt die Steirerin stolz. Dabei hatten die drei Schwestern teils ganz andere Lebensentwürfe: die eine Lehrerin, die andere Steuerberaterin – die Dritte Müllermeisterin. 1999 übernahmen Liane, Diana und Isabella Berghofer den Betrieb, als dieser kurz vor dem Aus stand.
Aber von Anfang an: Im 12. Jahrhundert wurde die Mühle erstmals urkundlich erwähnt. 1845 wanderte sie dann in den Besitz der Familie Berghofer, betrieben wurde sie mit hölzernen Wasserrädern. Als 1915 ein Brand Teile der Infrastruktur zerstörte, stellte man auf eine Turbine samt Generator um, sodass bald Strom für die elektrische Beleuchtung von ganz Fehring produziert werden konnte. Bis dahin hatte es nur Petroleumleuchten gegeben.
1945 dann der große Rückschlag: Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Mühle völlig zerstört. Es begann ein mühseliger Wiederaufbau, der immerhin bis heute bestehen blieb. Kurz vor der Übernahme der drei Schwestern fiel jedoch mit dem österreichischen EU-Beitritt das sogenannte Mühlenkontingent – ein harter Schlag für die regionalen Betriebe.
„Die großen Industriemühlen haben uns mit ihren Preisen und Mengen überrannt“, meint Berghofer. Und so beschlossen die drei Gesellschafterinnen, das Konzept zu überdenken: Aus der bisherigen Öl- und Getreidemühle wurde eine Erlebnismühle samt Geschäft, Onlineshop, Führungen und Backkursen. Ein- bis zweimal pro Woche wird aber weiterhin für die umliegenden Bäckereien gemahlen. Und auch die siebente Generation – Liane Berghofers Sohn Franz Erwin – steht bereits in den Startlöchern.
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