Knifflige Rettung

Bub an Seeufer bis zur Hüfte im Schlamm versunken

Steiermark
07.04.2025 08:46

Beim Versuch, einen Stein aus dem Schlamm zu holen, ist ein Bub am Sonntag am Trabocher See immer weiter eingesunken. Ein sofort herbeigeeilter Feuerwehrmann musste bei seiner Rettungsaktion improvisieren – mit Erfolg.

Der Bub im Volksschulalter war gegen 17.30 Uhr an dem direkt an der Eisenstraße zwischen Traboch und Trofaiach gelegenen See mit seiner Mutter spazieren. Am schlammigen Ufer wollte er mit einem Stein spielen – und versank dabei nach und nach bis zur Hüfte. Aus eigener Kraft konnte er sich nicht mehr befreien, die Mutter setzte sofort einen Notruf ab.

Helfer grub mit bloßen Händen
Lukas Stiper von der Freiwilligen Feuerwehr Traboch-Timmersdorf war privat in der Nähe unterwegs, sah die Alarmierung und begab sich umgehend an den See. Dort robbte er mit zwei starken Ästen in der Hand vorsichtig zur Unglücksstelle, versuchte den Buben zu beruhigen und begann ihn mit bloßen Händen auszugraben.

Feuerwehrmann Lukas Stiper (30) war als Erster vor Ort. (Bild: FF Traboch)
Feuerwehrmann Lukas Stiper (30) war als Erster vor Ort.

„Ich habe die Alarmierung gesehen und beschlossen, nicht zuerst zum Rüsthaus zu fahren, sondern gleich an den See“, erzählt er der „Krone“. Bei Temperaturen um die sechs Grad und starkem Wind ging es darum, keine Zeit zu verlieren.

Ersthelfer sichert Bub, Kollegen retten ihn mit Leitern
„Der Bub war etwa fünf Meter vom Ufer entfernt schon recht weit im Schlamm versunken und wäre selbstständig nicht mehr herausgekommen“, schildert er die dramatischen Augenblicke. Die Gefahr bestand, dass das Kind im schweren Schlamm noch weiter abrutschen könnte. Also griff Stiper zu zwei Ästen, um sich so weit es ging selbst zu sichern, und näherte sich dem Buben. Dieser war verängstigt und weinte immer wieder – „wenn der erste Schock nachlässt, kommen die Emotionen heraus“, zeigt Stiper Verständnis.

Letztlich gelang es ihm, zum Buben vorzustoßen, ihn einigermaßen zu beruhigen und zu sichern. Per Hand konnte er das Opfer bis zu den Knien freibekommen. Endgültig aus seiner misslichen Lage retten konnten das Kind erst die Kollegen von den Feuerwehren Traboch-Timmersdorf und Madstein-Stadlhof. Sie verschafften sich mit Leitern Zugang zum Versunkenen und zogen ihn aus dem Schlamm.

Stark unterkühlt, aber unverletzt
Insgesamt dauerte die Rettung rund 15 Minuten, berichtet Stiper. Körperlich war der Bub unverletzt geblieben, allerdings war er stark unterkühlt. Nach einer medizinischen Kontrolle wurde er seiner Mutter übergeben und konnte sich von den Strapazen erholen. Stiper, seit seinem zehnten Lebensjahr bei der Feuerwehr, kann auf zahlreiche dramatische Einsätze zurückblicken, eine Rettung aus dem Schlamm war aber auch für ihn Neuland. „Du darfst nicht viel überlegen, sondern musst gleich handeln“, erklärt er seine Herangehensweise, die am Sonntag Schlimmeres verhindert hat.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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