ÖVP-Klausur im Stift

„Manuela, du bist die perfekte Kapitänin“

Steiermark
11.04.2025 13:25

Die steirische ÖVP will zurück auf Platz eins. Im Stift St. Lambrecht zogen sich etwa 70 Regierungsmitglieder, Abgeordnete und Bezirksparteiobleute zurück, um zu überlegen, wie es nach Verlusten, negativen Schlagzeilen und Zweifel an der designierten Parteichefin weitergehen wird.

Wild dürfte es beim Klubabend auf der Grebenzen am Donnerstagabend nicht zugegangen sein, denn um neun Uhr morgens saßen rund 70 Klausurteilnehmer der steirischen Volkspartei auf den Kirchenbänken und lauschten dem Wortgottesdienst des Abtes und der Lesung von Silvia Karelly, Bürgermeisterin von Fischbach. Anwesenheit? „Hundert Prozent“, sagt ein Mandatar, überprüfen kann man das freilich nicht. 

Dicke, alte Mauern, Sonnenschein auf den Bergen, Heilige und ein Doppeladler hinter dem Rednerpult. An einen „Ort des Wissens, des Glaubens, des Nachdenkens, der Geschichte und der Begegnung“ lud Klubobmann Lukas Schnitzer die Abgeordneten, Bundesräte, Landesregierer, Bündeobleute und Bezirksparteiobleute. In zwei Tagen am Stift St. Lambrecht ging die ÖVP in sich und debattierte verschiedenste Themen, von der Kinderbetreung bis hin zur Wirtschaft. Methodisch, so sagt es eine Mandatarin, orientierte man sich an der Schülerunion: Die Arbeitsgruppen wurden ausgelost, genauso wie die Sitzordnung beim Abendessen. „Es geht schon fast in Richtung Basisdemokratie“, hört man da. 

Ein „Familienfoto“ nannte Klubobmann Schnitzer den Schnappschuss vor dem Stift (Bild: Jauschowetz Christian)
Ein „Familienfoto“ nannte Klubobmann Schnitzer den Schnappschuss vor dem Stift

Zum öffentlichen Abschluss räumte Schnitzer Zweifel an der Person Manuela Khom aus, die kürzlich an die Öffentlichkeit gerieten. „Manuela, du bist die perfekte Kapitänin. Wir sind stolz darauf, wie du uns als Landespartei führst.“ Ein Gegenkandidat für den Landesparteitag hat sich noch nicht aus der Deckung getraut. Inhaltlich gab Schnitzer die Richtung vor: „Es braucht Leistung statt Sozialleistung in diesem Land. Chancengleichheit statt Gleichmacherei.“ 

Altbekanntes und Wirtschaft im Fokus
Khom gab einen programmatischen Rundumschlag, der vor allem Altbekanntes enthielt. „Wo wollen wir hin mit der Steiermark? Weiterwurschtln und Verwalten wie bisher wird es nicht sein. Wir wollen die Steiermark an die Spitze bringen.“ Eine Partei, die sich nur mit sich selbst beschäftige, habe „ihren Job nicht verstanden“. 

Inhaltlich pries die Landeshauptmann-Stellvertreterin die bisherigen Maßnahmen der Regierung: die Abschaffung des IG-L-Tempolimits („Feinstaub-Hunderter“) auf den Autobahnen und Handyverbot brächten aber „keinen einzigen Arbeitsplatz“. „Wirtschaft wird unser höchstes Ziel sein. Das ist und bleibt Thema der Volkspartei.“  Dafür gibt es Applaus.

„Verrückte“ geheime Ideen
Was ist neu nach der Klausur? Vor allem Dinge, die die Organisation der Partei betreffen. Ein „Klub Steiermark“ im Landtagsklub soll kommen, außerdem Sprechtage in den Bezirken. „Nah am Menschen“ lautet das Credo, das auch am Rednerpult steht. Man will wieder mehr, auch gegenteilige Meinungen zulassen. Gegenüber der „Krone“ schwärmen Schnitzer und Khom von den „verrückten Ideen“, die in den Arbeitsgruppen geboren wurden. Welche das sind? Nun, was in St. Lambrecht diskutiert wird, bleibt scheinbar in St. Lambrecht.

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