Stabile Entwicklung

Zivildienst in Österreich weiterhin beliebt

Österreich
15.04.2025 11:53

Derzeit leisten 11.798 junge Männer den Wehrersatzdienst bzw. Zivildienst. Der Bedarf an Zivildienern kann daher stabil gedeckt werden, allerdings tun sich im Bundesländervergleich große Unterschiede auf. Bezüglich einer Wehrpflicht für Frauen bezog die zuständige Ministerin Claudia Plakolm (ÖVP) am Dienstag Stellung.

Nachdem im Vergleichsquartal des Vorjahres der höchste Wert seit sieben Jahren erreicht worden war, liegt die Bedarfsdeckung stabil bei 90,6 Prozent, gab Plakolm bei der Präsentation der Quartalszahlen bekannt.

Verteilung der Zivildiener 1. Quartal

  • 41,6 Prozent der 3043 Zivildiener wurden dem Rettungswesen zugeteilt.
  • Der Sozial- und Behindertenhilfe wurden 24,55 Prozent zugewiesen.
  • Einrichtungen zur Altenbetreuung wurden 11,24 Prozent zugeteilt. 
  • 9,43 Prozent leisten ihren Zivildienst in den Krankenanstalten ab.
  • Die anderen Bereiche wie Katastrophenhilfe, Flüchtlings- und Kinderbetreuung und öffentliche Sicherheit liegen bei rund drei Prozent und weniger.

Große Unterschiede bei Bedarfsdeckung
Während sich beispielsweise in der Steiermark mit 95,6 Prozent und Wien mit 95,1 Prozent die Bedarfsdeckung überdurchschnittlich darstellt, liegt Kärnten mit lediglich 63,8 Prozent deutlich dahinter. Darauf angesprochen meinte Plakolm, dass man dafür „keine genauen Gründe“ nennen könne. Man müsse den demografischen Wandel berücksichtigen, es gehe aber darum „den Bedarf zu decken“. Dies gelinge zum einen durch Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, als auch durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Unter anderem aufgrund der veränderten geopolitischen Lage wird eine Kommission eingesetzt, die sich generell mit der Wehrhaftigkeit Österreichs beschäftigt.

Claudia Plakolm, Ministerin für Europa, Integration und Familie

Kommission soll sich mit „Wehrhaftigkeit Österreichs“ befassen
Plakolm verwies auch darauf, dass sich die Grundvergütung auf inzwischen 605,60 Euro zuzüglich Verpflegungsgeld erhöht hat. Im Jahr 2019 waren es noch 339 Euro. In der Frage, inwiefern die diskutierte Verlängerung der Wehrpflicht auch für den Zivildienst gelten würde, wollte sich Plakolm zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen. Unter anderem aufgrund der veränderten geopolitischen Lage werde „eine Kommission eingesetzt, die sich generell mit der Wehrhaftigkeit Österreichs beschäftigt“. Konkrete Schlüsse könne man erst nach Vorliegen der Ergebnisse ziehen, meinte Plakolm.

Thema Wehrpflicht für Frauen
Für eine Wehrpflicht für Frauen, wie sie Dänemark kürzlich beschlossen hatte, gebe es momentan „keine Mehrheit“, so Plakolm. Vielmehr sei ein freiwilliges Angebot wichtig. So würden die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren, zu 80 Prozent junge Frauen nützen. Das ermögliche es, „das Berufsfeld kennenzulernen, bevor man in die Ausbildung in Sozial- oder Pflegeberufen geht“.

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