Schwarz-blauer Pakt

Neue Koalition: Rote Vormacht in Fohnsdorf zu Ende

Dominik Hrastnik (FPÖ) und Volkart Kienzel (ÖVP) konnten sich einigen (v. l.).

(Bild: FPÖ Fohnsdorf)

Am 23. März musste die SPÖ bei der Gemeinderatswahl in Fohnsdorf herbe Verluste einstecken, jetzt verliert Helmut Tscharre das Bürgermeisteramt. ÖVP und FPÖ haben sich auf eine Koalition geeinigt – das Amt will man sich mit einer Halbzeitlösung teilen.

Die spektakuläre Politik-Wende in Fohnsdorf hat sich bereits nach der Wahl abgezeichnet. Die SPÖ verlor am 23. März dramatisch, kam nur knapp vor der ÖVP zu liegen, die sonst immer selbstverständliche absolute Mehrheit war weg. ÖVP-Spitzenkandidat Volkart Kienzl verhehlte nicht, dass er neuer Bürgermeister werden will. Seit Dienstagabend ist klar: Es ist ihm gelungen, eine Koalition mit der FPÖ zu bilden. Gemeinsam haben die beiden Parteien 13 von 25 Sitzen im Gemeinderat. Mit der KPÖ (ein Mandat) gibt es außerdem ein Arbeitsübereinkommen.

Halbzeitlösung geplant
„Wir haben intensiv verhandelt und deutlich gespürt, dass die Bevölkerung eine Veränderung will“, so Kienzl. Er und Dominik Hrastnik (FPÖ) betonen das gegenseitige Vertrauensverhältnis nach den gemeinsamen Jahren in der Opposition. Die Blauen haben sogar ein attraktiveres Angebot der SPÖ abgelehnt. Zunächst wird Dominik Wildbolz (ÖVP) Vizebürgermeister, nach zwei Jahren übernimmt Hrastnik dieses Amt.

Zu den größten Aufgaben zählen die Sanierung von Schule, Kindergarten und Vereinsgebäude, auch Vereine und Einsatzorganisationen sollen – mit Unterstützung des Landes – zu den Schwerpunkten zählen. Man verspricht in Zukunft „mehr Transparenz“ und hofft auf eine Zusammenarbeit über fünf Jahre hinaus.

Entscheidungen auch in Preding, Ehrenhausen und Lieboch
Eine schwarz-blaue Einigung gibt es auch in Preding (Andreas Stangl, ÖVP, wird Bürgermeister, Bernhard Langmann, FPÖ, Vizebürgermeister) und in Ehrenhausen, wo damit Hannes Zweytick (ÖVP) Ortschef bleibt. Sehr bunt ist das Arbeitsübereinkommen in Lieboch zwischen ÖVP, FPÖ und den Grünen, das der schwarze Bürgermeister Stefan Helmreich auf „Krone“-Anfrage mitteilt.