Vielen Orten steht das Wasser bereits bis zum Hals, leben nur noch von den Rücklagen. Bürmoos hofft derweil noch, einem Finanzausgleich in letzter Minute zu entkommen. Die Entscheidung könnte in den kommenden zwei Wochen fallen.
Für Bürmoos geht es jetzt in die heiße Phase: In den kommenden zwei Wochen wird sich entscheiden, ob der Flachgauer Ort zur Ausgleichsgemeinde wird. „Noch sind wir am Tüfteln. Aber wir versuchen es noch zu schaffen“, sagt Bürgermeisterin Cornelia Ecker (SPÖ). Jede Ausgabe wurde genau durchforstet.
Dieses Szenario hat Ebenau bereits seit dem Jahr 2017. Seit diesem Zeitpunkt ist der Ort im Wiestal Ausgleichsgemeinde und kann so gut wie keine eigenen Entscheidungen ohne dem Land treffen.
Gemeinde hat zu lange bei Sanierungen gewartet
“Bei uns war der Investitionsstau der Hauptgrund für unsere Finanzlage“, berichtet Ortschef Johannes Fürstaller (ÖVP). In den 70er- und 80er-Jahren wurde viel investiert und danach kaum mehr was in die Gebäude gesteckt. Das muss jetzt teuer nachgeholt werden. Teile des Kindergartens sind wie berichtet in Container gesiedelt. Die Kleinen bekommen neue Räumlichkeiten ab dem kommenden Jahr im 400 Jahre alten Schaber-Haus im Zentrum. Neben dem Kindergarten müssen beispielsweise auch Feuerwehr, Friedhof und Amtsgebäude saniert werden. Das Geld fehlt aber.
Ein dringend nötiger Kindergartenumbau wird sich in den nächsten Jahren auch in Bürmoos nicht ausgehen. Der finanzielle Engpass ist laut Ecker durch die hohen Kinderbetreuungskosten, den gestiegenen Kosten für den Straßenbau und die sinkenden Ertragsanteile entstanden.
Die teure Betreuung der Kinder, Abgänge in den Seniorenhäusern, Teuerungen und sinkende Ertragsanteile sind für uns ein Problem.
Bürgermeisterin Cornelia Ecker (SPÖ), Bürmoos
Kindergartenplätze kosten den Gemeinden viel Geld. Zwischen 4000 und 7000 Euro müssen die Orte pro Kind und Jahr zuschießen. Im Gegenzug erhalten sie aus den Bundesertragsanteilen nur etwas über 1000 Euro pro Einwohner. „Wir erfüllen die Vorgaben und jedes Kind ab 18 Monaten hat einen Betreuungsplatz. Dazu kommt der Abgang bei den Seniorenhäusern“, so Ecker.
Wie können Gemeinden ihre Anteile und Einnahmen steigern? Mehr Einwohner bedeutet mehr Ertragsanteile, aber auch höhere Kosten. Mehr Betriebe würde mehr Kommunalsteuer bringen. Aber: „Wir dürfen in Ebenau keine weiteren Gewerbegebiete ausweisen“, so Fürstaller. Die Genehmigung dafür obliegt dem Land.
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