„Die Bundesregierung hat als Teil notwendiger Einsparungen das kostenlose KlimaTicket Ö für 18-Jährige eingestellt“: Was sich bereits abgezeichnet hatte, wurde am Freitagabend vom Verkehrsministerium bestätigt. Das Prestigeprojekt der grünen Ex-Ministerin Leonore Gewessler wird adaptiert bzw. teilweise abgeschafft. Die reagierte empört.
Bereits im Regierungsprogramm der Dreier-Koalition wurde eine „Weiterentwicklung“ des Klimatickets angekündigt, und auch während der Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP hatte es Überlegungen bezüglich einer Abschaffung des sogenannten KTÖ18 gegeben. Bis jetzt konnten 18-Jährige nämlich ein Jahr lang das Klimaticket kostenfrei nutzen.
Ministerium: „Sparmaßnahmen gefordert“
Damit ist nun Schluss. Aus dem von Peter Hanke (SPÖ) geführten Mobilitätsministerium hieß es dazu am Freitag: „Im Sinne der Budgetkonsolidierung sind umfangreiche Sparmaßnahmen gefordert. Die Bundesregierung hat daher als Teil notwendiger Einsparungen das kostenlose KlimaTicket Ö für 18-Jährige eingestellt.“
Nur ein Viertel nutzte Klimaticket
Lediglich 25.000 18-Jährige hätten das im Juli 2024 eingeführte Angebot österreichweit wahrgenommen, so das Verkehrsministerium. „Die Nutzungsrate liegt damit bei rund einem Viertel und blieb hinter den Erwartungen zurück“, hieß es.
„Bereits ausgestellte KlimaTicket Ö 18 bleiben bis zum aufgedruckten Datum gültig. Das ermäßigte KlimaTicket Ö Jugend ist für alle unter 26 Jahren zum Preis von 884,20 Euro bzw. weniger als 2,50 Euro pro Tag erhältlich.“
„Halte ich für falsch“
Gewessler, die jetzige Klimaschutzsprecherin der Grünen, reagierte naturgemäß mit Kritik auf diese Pläne. Die Regierung streiche zu Ostern „den jungen Menschen in Österreich ein großes Stück Freiheit“. Das KTÖ18 sei eine Investition in eine gute Zukunft gewesen, um junge Menschen nachhaltig für den öffentlichen Verkehr und Klimaschutz zu begeistern.
„Während für das Milliarden-Grab Lobauautobahn und die Subventionierung ausländischer Frächter mit dem Dieselprivileg weiter Geld da ist, spart die Regierung ausgerechnet bei der Jugend. Das halte ich für falsch“, teilte Leonore Gewessler in einem Statement mit.
Zuvor hatte die „Tiroler Tageszeitung“ den Tiroler NEOS-Landessprecher und Nationalrat Dominik Oberhofer zitiert, der erklärt hatte, dass für das kostenlose Klimaticket seit 2024 knapp 15 Millionen Euro ausgegeben wurden. Es sei klar, dass es solche „finanziellen Zuckerln“ bei einem derart angespannten Bundesbudget in Zukunft nicht mehr spielen werde.
Reale Ausgaben geringer als budgetiert
Mit 120 Millionen Euro war das kostenlose Klimaticket im einstigen Klimaministerium budgetiert worden. Die tatsächlichen Ausgaben waren laut der APA deutlich geringer, Anfang des Jahres wurde die kostenlose Option nur von jedem fünften der laut der damaligen Angaben des Ministeriums rund 89.000 Berechtigten in Anspruch genommen.
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