Am Ostermontag hat Papst Franziskus seine Augen für immer geschlossen. Für viele kam die Nachricht überraschend, nachdem sich der Pontifex erst am Sonntag zuletzt der Öffentlichkeit beim „Urbi et Orbi“-Segen im Vatikan gezeigt hatte. Die Betroffenheit ist auch in der Steiermark groß.
„Ich bin sehr traurig, denn ich fühle mich Papst Franziskus sehr verbunden“, eröffnet Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl seine Trauerworte. „Er hat mich zum Bischof ernannt, mehrmals bin ich mit ihm zusammengetroffen“, erinnert er sich.
„Platz für alle in der Kirche“
Besonders hebt Krautwaschl den Einsatz des verstorbenen Papstes für die Schwächeren in unserer Gesellschaft hervor: „Franziskus stand für eine Kirche, in der für alle Platz ist – ohne Einschränkungen. In seiner innigen Beziehung zu Gott, in seinem Eintreten für die Ärmsten und die Schöpfung war er ein großes Vorbild. Wir haben ihm viel zu verdanken.“
Trost sieht der steirische Oberhirte im Umstand, dass der Papst im Alter von 88 Jahren ausgerechnet zum höchsten kirchlichen Fest seinen irdischen Weg beendet hat: „Dass er zu Ostern heimgeht zu Gott, wenn wir die Auferstehung feiern, ist ein berührendes Zeichen. Ich bete für ihn und werde ihn in guter Erinnerung behalten“, so Krautwaschl am Ostermontag.
„Stimme für Frieden in der Welt des Krieges“
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Steirer Franz Lackner, betonte ebenfalls das Engagement Franziskus‘ für Benachteiligte. Der Papst habe „jene Kirche gezeigt, die sich den Armen zuwendet, den Unterdrückten, die all jenen nachgeht, die ihr fern sind“, so der Erzbischof von Salzburg. „Er war eine Stimme für den Frieden in der Welt des Krieges, er weinte öffentlich um das Leid der Unschuldigen.“
Schon mit seinem bescheidenen Auftreten nach der Wahl zum Papst 2013 habe Franziskus überrascht, so Lackner – wie auch ganz zuletzt, als er am Osterwochende „noch einmal alle Kräfte sammelte, um nach schwerster Erkrankung zur Feier der Auferstehung bei den Menschen sein zu können“.
Anteilnahme auch aus evangelischer Kirche
Würdigende und tröstende Worte kamen nach Bekanntwerden des Todes des römisch-katholischen Oberhaupts auch aus der Evangelischen Kirche: „Wir sprechen den römisch-katholischen Glaubensgeschwistern in der Steiermark unsere Anteilnahme aus“, hieß es von Superintendent Wolfgang Rehner. „Der Ostermontag wirft ein tröstendes Licht darauf, dass der bedeutendste Repräsentant der Christenheit in die Ewigkeit abberufen worden ist.“
Auch von evangelischer Seite wird das soziale Engagement von Franziskus hervorgehoben – und dessen Humor, „den wir von Anfang an als wohltuend erlebt und geschätzt haben“. Sein Wirken werde als „mutiger Weg hin zu neu verstandener und gelebter Synodalität“ in Erinnerung bleiben. Diesen wolle man „in geschwisterlicher Verbundenheit“ weiterverfolgen.
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