Virginia Giuffre, das bekannteste Epstein-Opfer, das auch Prinz Andrew wegen sexueller Nötigung angeklagt hat, ist tot! „Virginia war eine erbitterte Kämpferin im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Sexhandel. Sie war das Licht, das so viele Überlebende erhellte“, hieß es in ihrem Nachruf.
Die 41-Jährige nahm sich ihrer Familie zufolge das Leben. „Mit völlig gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass Virginia letzte Nacht auf ihrer Farm in Western Australia gestorben ist“, hieß es in einer Erklärung. Giuffre hatte dem britischen Prinzen Andrew vorgeworfen, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben, der Milliardär Jeffrey Epstein soll den Kontakt hergestellt haben.
„Sie hat ihr Leben durch Suizid verloren, nachdem sie lebenslang ein Opfer von sexuellem Missbrauch und Sex-Handel war“, hieß es am Samstag in der Mitteilung der Familie der 41-Jährigen weiter. „Am Ende wurde der Tribut des Missbrauchs so hoch, dass es für Virginia unerträglich wurde, sein Gewicht zu ertragen.“ Die in Kalifornien geborene Giuffre lebte seit mehreren Jahren in Australien. Sie hinterlässt drei Kinder.
Auch ihre langjährige Anwältin Sigrid McCawley äußerte sich tief betroffen: „Virginia war für mich mehr als eine Mandantin – sie war eine liebe Freundin und eine unglaubliche Kämpferin für andere Opfer. Ihr Mut war ansteckend, ihre Stärke bewundernswert. Die Welt hat heute einen außergewöhnlichen Menschen verloren. Ruhe in Frieden, mein süßer Engel.“
Fall Epstein jahrelang in Schlagzeilen
Der Fall Epstein sorgte jahrelang für Schlagzeilen. Der bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilte Amerikaner war im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben der Behörden hatte der bestens vernetzte Finanzinvestor und Multimillionär Suizid begangen.
Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell – eine gute Bekannte von Prinz Andrew – wurde Ende Dezember 2021 in einem Gerichtsverfahren in New York von den Geschworenen wegen Sex-Handels schuldig gesprochen. Laut Anklage hatte die Britin über Jahre systematisch Minderjährige für Epstein rekrutiert, die von diesem dann sexuell missbraucht wurden. Als Strafmaß wurden 20 Jahre Haft verhängt.
Rechtsstreit außergerichtlich beigelegt
Der Rechtsstreit zwischen Giuffre und Prinz Andrew wurde 2022 außergerichtlich beigelegt. Ein Bundesgericht in New York setzte eine entsprechende Vereinbarung nach der Zahlung einer Entschädigung in Kraft. Die Höhe der Entschädigungszahlung wurde nicht mitgeteilt. Prinz Andrew entging damit nicht nur einer strafrechtlichen Verfolgung, sondern auch einem Zivilprozess mit vielen unangenehmen Fragen.
Anfang April hatte Giuffre auf Instagram angegeben, dass sie aufgrund eines Autounfalles nicht mehr lange zu leben habe. Ihre Familie erklärte zu diesem Zeitpunkt, der Post sei irrtümlich öffentlich gemacht worden.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie hier.
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