Die steirische Landesregierung möchte das Dachsteinlied in die Verfassung aufnehmen – doch Slowenien hat damit keine Freude. Nun meldet sich Außenministerin Tanja Fajon zu Wort: Sie hofft, dass die Steiermark von ihren Hymnen-Plänen abrückt. Entscheidend wird eine Abstimmung im Juli-Landtag sein.
Der Hymnen-Streit zwischen Steiermark und Slowenien nimmt kein Ende: Nachdem die blau-schwarze Landesregierung sich Anfang des Jahres offen zu ihren Plänen, das Dachsteinlied in die Landesverfassung aufzunehmen, äußerte, hagelte es Vorwürfe von der slowenischen Politik sowie den Kärntner Slowenen. Jetzt meldete sich via APA abermals das slowenische Außenministerium zu Wort: Ein solcher Beschluss wäre „inakzeptabel“ und könnte als Territorialförderung interpretiert werden, sagt Ministerin Tanja Fajon.
Bilaterale Beziehungen gefährdet
„Ich hoffe, dass sie es sich bis zur Abstimmung (im Landtag, Anm.) noch überlegen werden“, betont sie. Das Thema belastet Beobachtern zufolge auch die jahrelange Beziehung zwischen Slowenien und der Steiermark. Das nächste Treffen des gemeinsamen Komitees sei für Herbst angesetzt, „und bis dahin haben wir Zeit, um zu schauen, wie die nächsten Schritte aussehen“. Die Landeshymne ist wegen ihres aus dem 19. Jahrhunderts stammenden Texts umstritten, weil es auch die seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr zur Steiermark gehörende historische Untersteiermark besingt, unter Verwendung der veralteten Bezeichnung „Wenden“ für die dortige slawische Bevölkerung.
Indes schreitet die blau-schwarze Koalition mit ihren Plänen weiter fort: Bei der Überarbeitung der Landesverfassung nahm man kürzlich das Dachsteinlied in den Kanon der Landessymbole auf. Für den Beschluss ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag nötig – ob es diese gemeinsam mit der Opposition im Juli geben wird, ist jedoch fraglich.
Meinl-Reisinger involviert
Auch bei einem Treffen mit Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) war der Hymnenstreit Thema. Fajon: „Wir leben in einem sehr angespannten geopolitischen Umfeld und brauchen gutnachbarschaftliche Beziehungen und Schritte, die beiden Völkern nützen.“ Die Diskussion über das Dachsteinlied würden jedoch niemandem nützen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.