Hochspannung herrschte vor der Gemeinderatssitzung Montagabend in Schladming: Bis vor der Sitzung wusste niemand, wie die Wahl des Bürgermeisters ausgehen würde. Es gab eine Kampfabstimmung – drei Wahlgänge endeten ergebnislos, schlussendlich entschied das Los. Der amtierende Bürgermeister Hermann Trinker siegte, seine FPÖ-Herausforderin Eva Maria Kroismayr-Baier hatte das Nachsehen.
In Schladming ticken die Uhren politisch etwas anders. Nach 1945 wurde die WM-Stadt 30 Jahre lang von der SPÖ regiert, dann war die ÖVP 45 Jahre lang am Ruder, 2020 nahm Hermann Trinker am Bürgermeistersessel Platz. Bei der Gemeinderatswahl verlor der Liste-Schladming-Chef aber die absolute Mehrheit – ein heißer Koalitionspoker in den vergangenen Wochen war die Folge (wir berichteten). Denn die Ausgangslage machte sämtliche Varianten der Zusammenarbeit im Gemeinderat möglich: Trinker hält 11 Mandate, die ÖVP 7, die FPÖ 5, SPÖ und NEOS haben jeweils einen Sitz.
Entscheidung in der Gemeinderatssitzung
Die Parteispitzen gingen lange davon aus, schon vor der konstituierenden Sitzung Montagabend einen Koalitionspakt unterschreiben zu können, aber: Fehlanzeige! Sämtliche Verhandlungsrunden endeten ergebnislos – sowohl Trinker als auch seine FPÖ-Herausforderin Eva Maria Kroismayr-Baier gingen am Montag ins Duell um das Bürgermeisteramt.
Die Entscheidung sollte tatsächlich eine Kampfabstimmung in der Sitzung bringen. Hochspannung war garantiert! Kurz nach 18 Uhr begann der erste Wahlgang – kein Sieger. Zweiter Wahlgang: wieder Gleichstand zwischen Trinker und Kroismayr-Baier! Dritter: Wieder 12:12 und eine ungültige Stimme. Es folgte ein Losentscheid, das gab’s noch nie in der Ski-Hauptstadt und war kein besonderes Ruhmesblatt, unkten viele Beobachter.
Es folgte Losentscheid
Schlussendlich sollte also der Zufall entscheiden: Der jüngste Gemeinderat im Saal zog den Wahlvorschlag aus einer Urne – und kürte Hermann Trinker! Er bleibt also Stadtchef. Und zeigte sich sichtlich erleichtert.
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