Die Nordische Ski-WM 2031 wird nicht in der Ramsau stattfinden. Die ambitionierten Pläne des steirischen Langlauf- und Kombi-Mekkas scheiterten am Mittwoch an der mangelnden Unterstützung der Politik. Alois Stadlober ist enttäuscht.
Heiß her ging es am Dienstag und Mittwochmorgen in der Ramsau rund um die Bewerbung für die Nordische Ski-WM 2031! Die ÖSV-interne Frist für die Einreichung der Unterlagen war eigentlich schon am Dienstag um 15 Uhr zu Ende, wurde auf Anfrage aber bis Mittwoch, 9 Uhr verlängert. Bis zuletzt stand eine Absichtserklärung der steirischen Landesregierung als letztes fehlendes Dokument aus.
Das leider nicht mehr eintraf, weshalb der WSV Ramsau am Mittwochvormittag den ÖSV über das Aus für die Bewerbung in Kenntnis setzte. Knackpunkt war die fehlende Finanzierung, da weder der Bund, noch das Land Steiermark Geld in Aussicht stellen konnten.
„Leider haben wir von der Politik nicht die erhoffte Unterstützung bekommen. Für uns als WSV Ramsau ist das ein schwerer Schlag, weil wir viele Jahre drauf hingearbeitet haben“, gestand WSV-Obmann Alois Stadlober gegenüber der „Krone“, merkte auch kritisch an: „Mir hat bei vielen auch die Vision für die Zukunft gefehlt. Es sieht niemand die Wichtigkeit, dass es hier in der Ramsau ja weitergehen muss.“
Mir hat bei vielen auch die Vision für die Zukunft gefehlt. Es sieht niemand die Wichtigkeit, dass es hier in der Ramsau ja weitergehen muss.
Alois Stadlober, Obmann des WSV Ramsau
Kein Geld, keine Vision
Das Budget für das Event, das neben der Ramsau auch auf der Skisprungschanze in Bischofshofen hätte stattfinden sollen, wurde in den Planungen im Vorfeld schon um rund 40 Prozent eingekürzt, diverse Infrastrukturpläne in der Ramsau ad acta gelegt – wie ein neuer Kreisverkehr und eine Tiefgarage. Doch auch das verkleinerte Budget befand sich noch im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Die Steiermärkische Landesregierung ließ auf Nachfrage folgende Stellungnahme zukommen: „Das Gesamtkonzept mit seinen einhergehenden Investitionsbedürfnissen für Bund, Land und Gemeinde wurde eingehend beurteilt. Das Ergebnis ist, dass eine weitere Verfolgung der ambitionierten Bewerbung und deren Umsetzung aufgrund der budgetären Situation nicht möglich ist.“
Bei uns muss sowieso in die Infrastruktur investiert werden – ob mit oder ohne WM.
Alois Stadlober, Obmann des WSV Ramsau
Jetzt wackelt auch der Weltcup
Das Aus der WM-Bewerbung könnte für die Ramsau schlimme Folgen haben: Die in die Jahre gekommene Anlage – großteils noch aus den Zeiten rund um die Nordische WM 1999 – braucht dringend eine Sanierung, sonst droht auch das Aus im Weltcup der Nordischen Kombinierer.
„Bei uns muss sowieso in die Infrastruktur investiert werden – ob mit oder ohne WM“, stellt Stadlober klar. „Die Schanze wird uns wegsterben, dann geht vielleicht das ganze Zentrum mit. Da muss man sich dann als ehrenamtlicher Funktionär oder Trainer fragen, wofür man sich das alles noch antut.“ Der WSV-Obmann wird noch klarer: „Man muss heuer noch die Entscheidung treffen, was mit der Schanze passiert. Am billigsten und einfachsten hätte man das jetzt alles mit einer Weltmeisterschaft bekommen.“
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