Wetterkapriolen

Slowenien unter Eis: 200.000 Menschen ohne Strom

Ausland
02.02.2014 11:41
Eisiges Wetter hat am Sonntag Slowenien weiterhin fest im Griff gehabt: 200.000 Menschen quer durch das Land waren ohne Elektrizität. Slowenien, das alle verfügbaren Hilfskräfte im Einsatz hatte, bat seine Nachbarländer um Hilfe. Wegen Glatteis gab es massive Behinderungen im Verkehr.

Praktisch das ganze Land befindet sich unter Eis, der Schaden an den Stromleitungen ist wegen Eisbrüchen enorm. Nach Angaben von Verteidigungsministers Roman Jakic waren insgesamt 88.000 bzw. zehn Prozent aller slowenischen Haushalte ohne Elektrizität. "Alle sind im Einsatz: Zivilschutzbehörde, Feuerwehr, Armee,...", schrieb der Minister am Sonntagvormittag auf Twitter.

Wie die slowenische Ministerpräsidentin am Sonntag betonte, sei noch nie ein so breites Gebiet durch Stromausfall betroffen gewesen. Die slowenische Regierung hat laut Bratusek bereits um Hilfe angesucht, am meisten würden derzeit Notstromaggregate benötigt.

Tausende müssen seit Tagen ohne Strom auskommen
Der Verteidigungsminister besuchte am Sonntag zusammen mit Ministerpräsidentin Alenka Bratusek die am meisten betroffenen Städte Postojna und Pivka im Südwesten des Landes. In jener Region ist die Stromversorgung seit Freitag massiv behindert bzw. komplett ausgefallen. Die Armee half in der Region seit Samstag mit Notfallstromaggregaten aus, diese reichten jedoch nicht aus.

Berichte von Ausnahmezuständen durch Stromausfälle gab es auch aus anderen Teilen des Landes. In Orten rund um die Hauptstadt Ljubljana waren nach Angaben des dortigen Energieversorgers mehr als 30.000 Haushalte ohne Strom. Im Nordosten des Landes hatten rund 12.000 Haushalte keine Stromversorgung, Ähnliches berichteten Medien aus dem Süden und dem Norden Sloweniens.

Verkehr stark beeinträchtigt
Im ganzen Land regnete es laut Wetterdienst trotz Minustemperaturen. Wegen Glatteis kam es zu massiven Behinderungen im Verkehr. Zahlreiche regionale und lokale Straßen waren gesperrt, der Bahnverkehr brach fast komplett zusammen. Die Bahnverbindungen in Richtung Küste (Ljubljana-Koper) sowie in Richtung Österreich (Ljubljana-Jesenice) waren nach Angaben der slowenischen Bahngesellschaft wegen Eis und umgefallener Bäume gesperrt. Der Verkehr in Richtung Nordosten Sloweniens funktionierte noch, jedoch mit großen Einschränkungen. Die Situation auf dieser Strecke verschlechtere sich jedoch zusehends, hieß es am Vormittag.

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