Am Mittwochnachmittag stießen Bauarbeiter in Wien-Leopoldstadt auf eine rund zwei Meter lange Schlange. Die Boa constrictor befand sich im Innenhof eines Hauses in der Praterstraße, wobei keiner der befragten Anrainer als Besitzer infrage kam. Die Feuerwehr fing die Schlange ein - laut Tierschutzhaus hat sich der Besitzer bisher auch hier nicht gemeldet. Scheinbar wurde das Reptil ausgesetzt.
"Halter von Exoten sind oft überfordert"
"Man sieht wieder einmal, dass die Halter dieser Tiere offenbar überfordert sind", sagt Indra Kley, Kampagnenleiterin bei den "Vier Pfoten". "Schlangen, Echsen, Spinnen und ähnliche Tiere haben sehr spezielle Bedürfnisse, denen man in einem Haushalt nicht gerecht werden kann. Solange sie klein sind, sind die Tiere oft pflegeleicht. Aber wenn sie größer werden, werden sie ihren Haltern zur Last."
Forderungen nach Sachkundenachweis werden lauter
Die Tierschützer fordern daher erneut einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Halter von Reptilien - einen politischen Vorstoß dazu gab es bereits. Die Oppositionsparteien forderten Minister Alois Stöger damals auf, neben der Pflicht zum Sachkundenachweis den Kauf exotischer Tiere durch Private generell stark einzuschränken und den Verkauf auf Tierbörsen wie der "Exotica" zu verbieten. "Passiert ist bislang nur leider überhaupt nichts in diese Richtung", so Kley.
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