Die Entmachtung des Verkehrsdirektors Gunter Mackinger ist wohl nur die Spitze jener Zustände in der Salzburg AG, auf die laut Insidern seit 2010 massive politische Einflussnahme durch die SPÖ und den damaligen Aufsichtsratvorsitzenden und Landesvize David Brenner geübt worden sei.
Kodex: Sozialdemokratische Mitarbeiter unterstützen
Nach den verlorenen Betriebswahlen, in der die sozialdemokratische FSG von der ÖAAB nahen "Liste Grünwald" erstmals nach der Fusionierung von SAFE und Salzburger Stadtwerken übertrumpft wurde, krachte es in der SPÖ, wie hochrangige Funktionäre und Kenner der Salzburg AG am Samstag der "Krone" bestätigten.
Brenner soll demnach der Salzburg-AG-Führung massive Mängel bei der "roten" Personalführung vorgeworfen haben. Angeblich ließ er einen Verhaltenskodex aufsetzen - "für ein besseres Betriebsklima". Dort wurde den leitenden Kräften des Energiekonzerns per Unterschrift Folgendes sinngemäß nahegelegt: "Ich verpflichte mich, sozialdemokratische Mitarbeiter zu unterstützen, zu fördern und bei Problemen zuerst zu kontaktieren." Außerdem solle man nichts unternehmen, um die Karriere eines Sozialdemokraten zu gefährden.
"Es war nicht leicht, dem Druck Brenners zu widerstehen"
Mackinger weigerte sich zu unterschreiben, Hirschbichler tat es nach langem Zögern: "Es war nicht leicht, dem Druck von Brenner zu widerstehen. Ich kann aber nur sagen: Wir haben niemals Posten nach einer Partei besetzt, sondern immer nach Fähigkeiten. Das können wir nachweisen. Wir sind dem Erfolg des Unternehmens und dem Aktiengesetz verpflichtet, nicht einer Partei."
Ein weiterer Beteiligter sagte aus, dass gar Drohungen gefallen seien: "Wenn Sie nicht unterschreiben, dann werden Sie diesen Tag nie im Leben vergessen." Außerdem sollen zur Nachhilfe Gerüchte verbreitet worden sein, dass bei den "Schwarzen" ein gleich lautendes Papier kursiere, weshalb man sich nicht so aufzuregen brauche.
Die ÖVP fordert nun lückenlose Aufklärung von der SPÖ und die Herausgabe des Papiers. Das Team Stronach lobte gar eine Belohung von 5.000 Euro für den "SPÖ-Packel-Kodex" aus.
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