Das Team Stronach sei eine Totgeburt, habe Überlebenschancen wie ein Nackter in der Antarktis und Ähnliches musste sich Nachbaur anhören - und eine OGM-Umfrage, in der ihr nur zwischen null und maximal vier Prozent Kompetenzen in Bereichen wie Bildung, Arbeitslosigkeit, Steuern oder Verwaltung attestiert wurden. Sie habe, hielt sie dem unter Hinweis auf Griechenland oder die Hypo-Causa entgegen, "mehr Wirtschaftskompetenz als die Regierung" - und "wir haben die richtigen Lösungen, was Wirtschaftskompetenz anlangt", bestehe doch mehr als die Hälfte des Klubs aus Selbstständigen und Unternehmern. Zudem hätte man "vielleicht Frank Stronach abfragen können", wenn - wie in der ersten Einspielung zu sehen war - "die meisten nicht wissen, wer Kathrin Nachbaur ist".
Stronach bei Steiermark-Wahl als Berater
Dass sie kaum einer der von Moderator Peter Resetarits befragten Bürger kannte, hielt sie nicht für überraschend, sei doch Frank Stronach die "dominante Figur" im Nationalratswahlkampf gewesen. Stronach werde für die steirische Landtagswahl als Berater und Mentor zur Verfügung stehen, denn für die Steiermark - wo er Magna ansiedelte - habe er "ein großes Herz". Auch von einer Kandidatur in Wien geht Nachbaur aus, nachdem das Team Stronach weder bei der EU-Wahl dabei war noch bei der Vorarlberg-Wahl antritt.
Dass Stronachs flotter Abgang aus dem Nationalrat für viele Wähler eine große Enttäuschung war, "tut mir sehr leid". Aber der Parteigründer sei schließlich 82 Jahre, habe seine Familie in Kanada, "da hätte man sich schon ausrechnen können, dass sein Lebensmittelpunkt auch nach der Wahl in Nordamerika bleibt".
"Der Staat betreibt staatliche Abzocke"
Inhaltlich ging es unter anderem um Steuern und Homosexuellenrechte. Nachbaur nutzte die Gelegenheit für Kritik an der Regierung: "Der Staat betreibt staatliche Abzocke", meinte sie, "die Menschen werden ausgepresst wie die Zitronen". Die Steuern müssten gesenkt werden, auch für besser Verdienende, denn "wir dürfen Leistungsträger nicht verschrecken". Von Vermögenssteuern zur Gegenfinanzierung hält sie nichts: "Österreich hat nicht ein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem", befand Nachbaur. Sich Geld nur bei den Reichsten zu holen, würde "das Kraut nicht fett machen". Richtig sei es, wenn Stronachs künftige Erben in Österreich keine Steuern zahlen, denn "das ist bereits versteuertes Geld".
Homosexuellen Partnern würde sie beim Erben oder Mieten dieselben Rechte wie Heterosexuellen geben - aber nicht das Adoptionsrecht. Denn "es gibt noch nicht genug wissenschaftliche Studien, die klar belegen, dass es für das Kind eine großartige Lösung ist".
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