Lokal als Asyllager

Promi-Gastronom will 100 Flüchtlinge aufnehmen

Österreich
24.09.2014 08:25
Kein Tag ohne Asyl-Aufreger in der Steiermark. Am Dienstag ist die nächste Bombe geplatzt: Der Vorzeigegastronom und VIP-Caterer Ferdl Purgstaller wirft nach einem massiven Nachbarschaftsstreit das Handtuch und will sein Seiersberger Lokal zu einem Auffanglager für Syrer und Iraker umfunktionieren.

Erst das "Haus Semmering" in Steinhaus (Bericht siehe Infobox), jetzt "Ferdls Gasthof" in Seiersberg bei Graz? Landeshauptmann Franz Voves meint, die Bundesländer müssten in Sachen Asyl solidarisch sein, die Quote erfüllen. Das "Florianiprinzip" wird es nicht mehr spielen.

Und die Steiermark wird die Quote bald erfüllt haben. Denn VIP-Caterer Ferdl Purgstaller - er tischte unter anderem bei Voves' 60er und Sturm-Trainer Franco Fodas Hochzeit auf - sieht sich nach einem massiven Nachbarschaftskrieg mit zahlreichen Anzeigen nun gezwungen, seinen Gasthof in ein Auffanglager für bis zu 100 Personen - für zumindest 30 Monate - umzuwandeln.

"Ich sehe nur diesen Ausweg"
"Ich sehe mein Lebenswerk den Bach hinuntergehen - damit ich meinen Kredit zurückzahlen kann, sehe ich nur diesen Ausweg." 20 Euro sollen pro Person und Nacht für die Unterbringung der Kriegsvertriebenen lockergemacht werden. Das würden im konkreten Fall 2.000 Euro pro Tag sein. Der Speisesaal und die Zimmer könnten zu einem Lager umfunktioniert werden.

Entsprechende Pläne hat der Lokalbesitzer beim Land Steiermark bereits deponiert, dort muss man die Angelegenheit erst prüfen. Eine Entscheidung steht bis dato aus, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Siegi Schrittwieser.

Bürgermeister beruft Krisensitzung ein
Doch noch bevor die Landespolitik ihr Okay zu den Asyl-Plänen gegeben hat, regt sich erbitterter Widerstand. Der Seiersberger Bürgermeister Werner Baumann hat für Donnerstag eine Krisensitzung des Gemeinderats einberufen. "Schlimm genug, dass wir mit Ferdl eines unserer Gasthäuser verlieren", sagt er in einer ersten Reaktion. "Das Lager ist ein weiterer Schlag, den wir sicher nicht hinnehmen werden!"

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