Seit Freitag herrscht im Osten des Landes bedingt durch gefrierenden Regen und Raureif der Ausnahmezustand: Eine zunehmend dicker werdende Eisschicht - teils bis zu 15 Zentimeter - überzieht ganze Landesteile. Das Verlassen der Häuser ist angesichts der derzeitigen Situation hochgradig gefährlich, weshalb auch zahlreiche Schulen und Kindergärten in Nieder- und Oberösterreich am Mittwoch geschlossen blieben.
Immer wieder stürzten in den betroffenen Bundesländern Bäume unter der eisigen Last zusammen, rissen Stromleitungen nieder und blockierten Straßen. Auch das Handynetz fiel vorübergehend aus und erschwerte so die Koordination der Einsatzkräfte. Die Stromversorger versuchten die Ausfälle durch Notstromaggregate zu kompensieren, diese wurden regelmäßig von den E-Werken und der Feuerwehr auf ihre Funktionstüchtigkeit kontrolliert.
80 Menschen im Burgenland von Außenwelt abgeschnitten
Im burgenländischen Bezirk Mattersburg waren im Ortsteil Forchtenstein-Rosalia am Mittwoch 80 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Da selbst Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr zu den Betroffenen durchdringen konnten, wurde das Bundesheer um Hilfe gebeten. Dieses rückte daraufhin mit einem Bergepanzer sowie einem gepanzerten Lkw an, um zu den Bewohnern zu gelangen und diese mit Lebensmitteln zu versorgen.
Ende der "Eiszeit" in Sicht
Mit einer Entspannung der Lage könne erst am Donnerstag und Freitag gerechnet werden, prognostizierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Mittwoch. "Zwischen etwa 600 und 1.300 Metern Höhe liegt immer noch eine Luftschicht mit Temperaturen unter null Grad", erklärte Wetterexperte Stefan Kiesenhofer. Am Donnerstag soll dann mildere Luft nach Österreich fließen, es beginnt zu tauen. "Allerdings kann es auch am Freitag noch Probleme geben. Denn das teils dicke Eis wird nur langsam schmelzen, und Windböen um 40 Kilometer pro Stunde sind möglich."
Wie groß der bereits angerichtete Schaden tatsächlich ist, könne derzeit nicht gesagt werden, vorher müsse man das Ende der "Eiszeit" abwarten.
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