Bischof Kapellari hatte vergangenen Samstag in einem Hirtenbrief seinen Rücktritt bekannt gegeben. Er steht im 80. Lebensjahr und hatte bereit vor vier Jahren Papst Benedikt XVI. um seinen Rücktritt ersucht.
Schnuderl: "Wir danken unserem Bischof für seinen Dienst"
In einer ersten Stellungnahme dankte Schnuderl dem emeritierten Kapellari für sein Wirken: "Wir danken unserem Bischof für seinen mit Geist und Kraft ausgeübten Dienst als 57. Bischof unserer 1218 gegründeten Diözese. Er hat in den Jahren seiner Amtsführung immer wieder Bedrückte im Gespräch aufgerichtet und oft zu neuen Wegen Mut gemacht. Menschen in materieller Not konnten auf seine diskrete Hilfe zählen. In unzähligen Predigten und Ansprachen hat er unseren Glauben zur Sprache gebracht und in einer ganzen Reihe von Büchern wegweisende Antworten zu Gegenwartsfragen vorgelegt." Für die Kirche in der Steiermark habe er "prägende Entscheidungen gefällt" - etwa bei der Neuausrichtung des Augustinums.
"Streben Ziele an, die wir uns gesetzt haben"
Schnuderl will den 2012 begonnenen "diözesane Weg" weitergehen und meinte: "Wir streben die Ziele an, die wir uns gesetzt haben. Diese werden sicher auch mit einem kommenden Bischof Gültigkeit haben: Die Freude am Glauben erneuern, die Seelsorge in der Diözese neu auszurichten und als Kirche unsere Gesellschaft mitgestalten. Ich bitte um Ihr Gebet für den kommenden Bischof und für unseren gemeinsamen Weg." Der Diözesanadministrator hat einem Bischof ähnliche Gewalten und Pflichten. Das Amt erlischt automatisch mit der Besitzergreifung der Diözese durch einen vom Papst bestellten neuen Diözesanbischof.
Heinrich Schnuderl wurde am 20. September 1943 in Graz geboren und stammt aus einer Bäckersfamilie. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium studierte er Theologie und wurde 1967 von Bischof Josef Schoiswohl im Grazer Dom zum Priester geweiht. Nach drei Kaplansjahren im obersteirischen Schladming wurde er 1970 zum Hochschulseelsorger nach Leoben berufen. Nach zwölf Jahren folgte er 1982 als Hochschulseelsorger von Graz dem damals zum Bischof von Gurk-Klagenfurt geweihten Kapellari nach. In der Leechgasse wirkte er 15 Jahre lang auch als Kurator für das Afro-Asiatische Institut.
1985 wurde Schnuderl geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Österreich und blieb dies bis 1997. Ab 1997 übernahm er das Pastoralamt der Diözese und wurde gleichzeitig Pfarrer der Grazer Pfarre St. Christoph in Thondorf. 1999 wechselte er als Stadtpfarrpropst in die Grazer Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut. Die Doppelfunktion als Vorsitzender der "Katholischen Stadtkirche Graz" und Pastoralamtsleiter übte er bis zu seiner Berufung zum Generalvikar durch Kapellari 2011 aus.
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