Drama in Frankreich

Überlebende des Lawinenunglücks wieder zu Hause

Österreich
04.04.2015 10:56
Nach dem Lawinenunglück in den französischen Alpen mit drei Toten und einem Schwerstverletzten sind die übrigen sieben Gruppenmitglieder in der Nacht auf Ostersamstag zu ihren Familien in Österreich und Bayern zurückgekehrt. Der Zustand des im Krankenhaus von Grenoble behandelten schwerst verletzten Osttirolers sei "stabil", hieß es.

Die beiden vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) zur Unfallstelle geschickten Bergführer, die sich am Freitag ein Bild an Ort und Stelle im Ecrins-Massiv gemacht hatten, hätten die Schilderungen der übrigen Gruppenmitglieder bestätigt, berichtete ÖAV-Generalsekretär Robert Renzler. Es habe sich um ein "sehr hartes Schneebrett" gehandelt, der Unfall sei nicht vorhersehbar gewesen. Auch die französischen Ermittlungen hätten dieses Bild bestätigt, sagte er.

Zustand des schwer verletzten Osttirolers "stabil"
Unter den Zurückgekehrten waren auch jene beiden österreichischen Bergführer, die am Donnerstag einvernommen worden waren. Sie stammen aus Tirol und der Steiermark und hatten sich am Freitag in einem Hotel befunden, wo sie notfallpsychologisch betreut wurden. Der schwer verletzte Osttiroler liegt weiter auf der Intensivstation der Klinik in Grenoble. Nach Angaben seiner Familie, die an Ort und Stelle ist, sei sein Zustand "stabil". An einen Rücktransport bzw. eine Verlegung in eine österreichische Klinik sei derzeit nicht zu denken, sagte Renzler.

Sechs Teilnehmer bei Lawinenabgang komplett verschüttet
Die elfköpfige Gruppe war am Mittwoch gegen 14.30 Uhr im Ecrins-Massiv am Col Emile Pic nahe der Ecrins-Hütte in rund 3.350 Metern Höhe von einem 80 Meter breiten und 250 Meter langen Schneebrett in die Tiefe gerissen worden, nachdem die Alpinisten eine Scharte bewältigt hatten. Sechs Teilnehmer wurden komplett, fünf teilweise verschüttet. Die Teilverschütteten konnten sich teilweise selbst befreien, den anderen kamen Alpinisten zu Hilfe, die sich in diesem Bereich befunden hatten.

Tour vom ÖAV organisiert
Drei Alpinisten im Alter zwischen 20 und 25 Jahren aus Salzburg, Wien und Südtirol starben noch an Ort und Stelle. Der schwer verletzte Osttiroler wurde in die Klinik nach Grenoble geflogen. Die restlichen Gruppenmitglieder hatten die Nacht in der Ecris-Hütte verbracht und wurden am Donnerstagvormittag mit Rettungshubschraubern nach Briancon ausgeflogen. Die Tour in Frankreich war vom ÖAV organisiert worden. In dem Gebiet hatte die Lawinenwarnstufe drei geherrscht.

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