Auer muss gehen

Chaos im Team Stronach

Steiermark
21.04.2015 14:55
Das braucht LH Franz Voves im Wahlkampf wie den berühmten Kropf = Schilddrüsenvergrößerung. Minister Gerald Klug und die Dienstwagenaffäre. Immerhin ist der ja ranghöchster Steiermark-Vertreter im Bund.

Der situationselastische Heereschef war letzte Woche zu seinem Schweizer Amtskollegen gejettet. So weit, so gut! Zum Wochenende allerdings, da ließ der Minister – der, nicht vergessen, dem Heer strikten Sparkurs verordnet hat – Chauffeur samt Dienstkarosse nachkommen. Um ein bissl in Frankreich unterwegs zu sein. Klug, das wissen (Partei-)Freunde, ist ziemlicher Feinspitz in Sachen Essen und hat sich über der Grenze sicher was Gutes gegönnt. Wär’ auch nix dagegen einzuwenden, wenn da nicht die G’schicht mit dem Dienstwagen wäre!

Da hilft auch alles Wehklagen nicht, dass Klug für die private Nutzung des BMW 590 € pro Monat bezahlen würde – allerdings der Chauffeur ist darin nicht inkludiert. Und der war immerhin drei Tage für Klug aktiv. Wie auch immer, im Internet ist ein Shitstorm losgebrochen; um im militärischen Jargon zu bleiben, der Minister wird schwer angeschossen: „Dumm, dümmer, Klug“, „abgehobenes Mandl“, oder „Rücktritt“ sind noch die Harmlosigkeiten. Apropos Rücktritt: Den fordert auch FP-Kandidat Mario Kunasek: „Klug wurde von der SP Steiermark nominiert. Es liegt nun an Franz Voves, für klare Verhältnisse zu sorgen und Klug – als steirisches SP-Mitglied – den Rücktritt nahezulegen.“

Die Steiermark hat im Wahlkampf die erste Kuriosität, und was für eine! In einer knappen Mail – Titel: „Wir treten an!“ – freut sich das Team Stronach, dass man die nötigen Unterstützungserklärungen zusammenhat. Und dann weiter: „Ein sorgfältig ausgewähltes Team mit Josef Kaltenegger an der Spitze!“ Äh, wie bitte, wer? Hat die Team Stronach-Nummer-1 nicht Wolfgang Auer, der Erfinder von Dr. Wolfgang Auers Basenpulver, geheißen? "Schon, aber der is nimmer“, so die Stronach-Zentrale. Warum? Erklärungsnotstand, aber der Geschäftsführer wird zurückrufen. Hat er nicht. Und auch der von der Wiener Partie hinausgeekelte Kurzzeit-Kandidat hat sein Telefon ausgeschaltet. Dazu passt noch, dass die Truppe offensichtlich die abtrünnige VP-Mandatarin Waltraud Schiffer gekauft hat, damit sie nicht mühevoll Unterstützungsunterschriften sammeln hat müssen. Das „Team“ feiert als Chaotentruppe wieder fröhliche Urständ’.

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