Wegen Drogenhandels
Indonesien: Mehrere Ausländer vor Hinrichtung
Die Hinrichtungen seien für Mittwoch auf der Insel Nusakambangan geplant, hieß es am Freitag in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Die Verurteilten würden 72 Stunden im Voraus darüber informiert werden. Ungeachtet des diplomatischen Drucks vor allem aus Australien und Frankreich hatte Indonesiens Präsident Joko Widodo die Gnadengesuche der Ausländer abgelehnt. Dies führte zu einem heftigen diplomatischen Streit zwischen Australiens Regierung und Jakarta. Laut Canberra seien die australischen Staatsbürger Myuran Sukumaran (33) und Andrew Chan (31) völlig geläutert und verdienten eine Chance.
Hollande will "bis zuletzt" für Landsmann kämpfen
Auch Frankreichs Präsident Francois Hollande warnte Indonesien vor ernsten Konsequenzen und prangerte überdies Mängel im dortigen Justizsystem an. Er sagte, er werde "bis zum letzten Augenblick" alles tun, um die Hinrichtung des wegen Drogenhandels verurteilten Franzosen Serge Atlaoui zu verhindern. Frankreichs Kontakte in Indonesien seien ausgeweitet worden und er selbst habe mit Staatschef Widodo gesprochen. Für Atlaoui könne "der Tod nicht die Strafe sein".
Der heute 51-Jährige war 2005 in der Nähe von Jakarta in einem geheimen Ecstasy-Labor festgenommen worden. Zwei Jahre später wurde der vierfache Vater zum Tode verurteilt. Er hatte stets seine Unschuld beteuert und ausgesagt, er habe lediglich Industriemaschinen in einer vermeintlichen Acrylfabrik aufgebaut, die sich dann als Drogenlabor entpuppt habe.
Tusk: "EU vollkommen gegen die Todesstrafe"
Am Donnerstagabend bezog auch die EU klar Stellung gegen die drohende Hinrichtung der Ausländer. "Die Europäische Union ist vollkommen gegen die Todesstrafe", sagte Ratspräsident Donald Tusk in Brüssel. Diese könne "nicht die Antwort auf Drogenhandel sein". Die Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, die EU sei bereit, bei der Bekämpfung des Drogenhandels mit Indonesien zusammenzuarbeiten.
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