Horror-Unwetter

Nacht des Schreckens: See und Sellrain verwüstet

Tirol
08.06.2015 21:08
Sturzbäche und Muren nach verheerendem Unwetter richten in Tirol gewaltige Schäden an.

Mit unfassbarer Gewalt bahnten sich in der Nacht auf Montag Schlamm- und Geröllmassen ihren Weg durch Sellrain und See, rissen ganze Gebäudeteile weg und verschütteten Autos und Häuser metertief.

"Es blieb Gott sei dank genug Zeit, die Bewohner zu evakuieren", berichtet Einsatzleiter Günther Obojes. Fluchtartig mussten 25 Bewohner ihre Häuser in Sellrain verlassen. In See wurden 100 Personen evakuiert. Dort war ein Damm gebrochen, die Schlammlawine ergoss sich über den ganzen Ortsteil. Die Bewohner wurden in Notquartiere von Feuerwehr und Rettung bzw. in den Gemeindesaal gebracht.

(Bild: Christof Birbaumer)
(Bild: Christof Birbaumer)
(Bild: Christof Birbaumer)
(Bild: Christof Birbaumer)
(Bild: Christof Birbaumer)

Am Tag danach zeigte sich das ganze Ausmaß der Verwüstung. "Die Lage ist furchtbar", erklärten die Bürgermeister der Gemeinden. Die Sellrainer Landesstraße wurde in Teilen weggerissen, in See stehen Häuser schief – die Bilder erinnern fatal an die Hochwasserkatastrophe 2005. Das Land forderte das Bundesheer für einen Assistenzeinsatz an.

"Wir haben geglaubt, der Spuk ist nach zwei Stunden vorbei. Leider war das nicht der Fall", schildert Anton Mallaun, Bürgermeister von See im Paznaun, die dramatischen Stunden, als der Weiler Gries evakuiert werden musste. Zehn Feuerwehrleute waren in einem höheren Ortsteil eingeschlossen. Sie wurden mit einem Bundesheer-Hubschrauber geborgen. Gestern Nachmittag konnten einige Bewohner in ihre Häuser zurück. "Einige hat es schwer getroffen. Statiker untersuchen die Gebäude", erklärte Mallaun.

Das Aufräumen hat begonnen: Die Feuerwehr setzte 2500 Kräfte ein, die Leitstelle zählte seit Samstag 713 Einsätze.

Schockiert über das Ausmaß der Verwüstungen zeigte sich Landesgeologe Gunther Heißel. "Es ist dramatischer als ich mir vorgestellt habe." Ein Erkundungsflug mit LH Platter führte ihn zu den am meisten betroffenen Orten, aber auch nach Inzing, Polling und Neustift. Auch hier ist die Landesstraße gesperrt.

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