Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat die Daten von 120 Autobahn- und Schnellstraßen-Zählstellen analysiert, bei zwei Drittel waren im Vergleich zum Vorjahr mehr Lkw unterwegs (siehe Grafik).
"Dass der Schwerverkehr trotz Wirtschaftsflaute zugenommen hat, ist auch ein Indiz dafür, dass viele Waren sinnlos kreuz und quer durch Europa transportiert werden", sagt Markus Gansterer vom VCÖ. Seine Ideen zur Gegensteuerung: Die Einführung einer EU-weiten Mindestmaut, sektorale Fahrverbote oder etwa ein umfangreicheres Nachtfahrverbot. Einmal mehr wird auch auf die Notwendigkeit eines Schienengüterverkehr-Ausbaus gepocht.
Immer mehr Waren werden importiert
Für Albert Moder, Obmann der steirischen Frächter, blanker Hohn: "Im Krisenjahr 2008 ist unsere Branche komplett zusammengebrochen. Seither geht’s jedes Jahr ein kleines bisschen aufwärts, so ist die geringe Schwerverkehr-Zunahme zu erklären." Zudem würde in Österreich immer weniger produziert, weshalb mehr Waren aus dem Osten importiert werden müssen.
Da der Schwerverkehr zu 90 Prozent tagsüber erfolgt, erteilt Moder auch dem geforderten Nachtfahrverbot eine Abfuhr: "Die wenigen Lkw, die in der Nacht unterwegs sind, sind zumeist Lebensmitteltransporter. Sie sorgen für die randvollen Regale in der Früh – die der Kunde fordert."
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