Hauptstreitpunkt war, ob es sich bei den digitalen Schulbüchern einfach um eine Kopie der Druckversion oder um eine laufend aktualisierte und daher vom Druckwerk unabhängige Version handeln werde. Während Karmasin erklärte, dass man damit "schneller auf aktuelle Ereignisse reagieren" könne, widersprach Heinisch-Hosek und meinte: "Na, jetzt nicht. Wir sind daran, ein Abbild des gedruckten Buches zu haben."
"Wir arbeiten daran", warf die Familienministerin daraufhin ein. Heinisch-Hosek fiel ihrer Kollegin erneut ins Wort und erklärte: "Aber in Zukunft kann man daran arbeiten, dass es nur mehr virtuelle Bücher gibt." Dies wiederum wollte Karmasin doch nicht so stehen lassen und sagte: "Na, nicht nur virtuelle Schulbücher, aber es könnte schneller ..." Ganz einig wurden sich die beiden Ministerinnen jedenfalls nicht mehr. Der ORF zeigte am Donnerstagabend einen Ausschnitt der Pressekonferenz - siehe Video oben.
850.000 Euro für Projekt veranschlagt
Im Rahmen der Schulbuchaktion sind für das Projekt etwa 850.000 Euro veranschlagt. Heinisch-Hosek betonte, dass durch die Aktion "keine Mehrkosten für Eltern und Schüler entstehen". Die darüber hinausgehenden Kosten sollen von der Schulbuchwirtschaft respektive den Verlagen kommen. Weil man nicht voraussetzen kann, dass alle Schüler über entsprechende tragbare Endgeräte wie Tablets verfügen, stelle sich laut der Bildungsministerin die "Gerätefrage".
Es handle sich hier demnach auch um eine "soziale Frage", denn die Kosten könne man nicht den Eltern "umhängen", so die Unterrichtsministerin. Eine mögliche öffentliche Finanzierung hänge eng damit zusammen, welche Wege man im Zuge der anstehenden Verhandlungen über die für spätestens Herbst angekündigte große Bildungsreform beschreiten wird. Ein zentraler Punkt sei eben, wer künftig die Trägerschaft der Schulen übernehme und damit auch für die Schulbudgets zuständig sein wird.
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