Binnen weniger Tage

Erneut 2 Häftlinge in ihren Zellen tot aufgefunden

Österreich
08.04.2016 16:57

In der Steiermark sind am Freitag erneut zwei Häftlinge tot in ihren Zellen aufgefunden worden. Gegen 2 Uhr morgens wurde ein 29 Jahre alter Salzburger erhängt in der Sicherheitsabteilung der Justizanstalt Graz-Karlau entdeckt, wenige Stunden später ein toter 47-jähriger Kärntner in einem Verwahrungsraum des Polizeianhaltezentrums Graz - auch er hatte Suizid begangen. Erst am Mittwoch war ein 61-jähriger Mann in einer Zelle in der Inspektion Bruck an der Mur an einem Aortariss gestorben.

Der 29-Jährige habe laut Josef Mock, dem Leiter der Justizanstalt Graz-Karlau, als schwierig gegolten und war deshalb auf spezielle Anordnung in der Sicherheitsabteilung untergebracht. Dort werden die Zellen in unregelmäßigen Abständen in Intervallen von ein bis zwei Stunden überprüft. Die Leiche des Mannes wurde gegen 2 Uhr früh entdeckt.

Der Mann hatte offenbar mit einem Gürtel, der am Fenstergitter befestigt war, Suizid verübt. Mock zufolge wurde das entsprechende Prozedere eingeleitet, sprich Erhebungen und Befragungen durch die Polizei aufgenommen. Eine Obduktion soll durchgeführt werden. Der 29-Jährige war wegen Raubes, Einbruchdiebstahls und gefährlicher Drohung eingesessen. Ab Mai 2014 war er in der Justizanstalt Stein, im September 2014 wurde er in die Karlau verlegt. Er hätte noch bis Oktober 2018 seine Strafe zu verbüßen gehabt.

Weiterer toter Häftling in Graz
Nur wenige Stunden später, gegen 9 Uhr, stießen Beamte im Polizeianhaltezentrum in Graz während der Frühstücksausgabe auf die Leiche des 47 Jahre alten Kärntners. Der Häftling hatte sich mit einem von einem zerrissenen Leintuch stammenden Stoffstreifen im WC erhängt. Wiederbelebungsversuche und der Einsatz des Notarztes blieben erfolglos.

Der Kärntner war am Donnerstag von Polizisten der Inspektion Graz-Liebenau wegen gewerbsmäßigen Betruges festgenommen und ins Polizeianhaltezentrum am Paulustor gebracht worden. Der Mann stand im Verdacht, 50 bis 80 Mobiletelefone mittels gefälschter Ausweise erworben und weiterverkauft zu haben. Wegen anderer Betrugshandlungen gab es bereits einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete die Beschlagnahme der Leiche sowie deren gerichtsmedizinische Untersuchung an.

Burgenländer starb nach Aortariss
Erst am Mittwoch war ein 61-Jähriger Burgenländer in der Verwahrungszelle der Polizeiinspektion Bruck an der Mur an einem Aortariss infolge einer Herzfehlbildung gestorben. Der Mann, der laut Polizei auch psychische Probleme gehabt haben dürfte und seit einigen Monaten unsteten Aufenthalts gewesen war, war am Dienstagabend in Kapfenberg festgenommen worden. Er hatte eine Pkw-Lenkerin mit dem Umbringen bedroht und gesagt, er werde ihre Enkelin entführen. Das Baby hatte sich auf dem Rücksitz des Autos befunden.

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