Attraktives Gehalt

Berlin angelt nach österreichischen Lehrern

Österreich
18.04.2016 12:44

Berlin ist aufgrund des starken Bevölkerungswachstums auf der Suche nach Grundschullehrern - und ködert nun mit einer attraktiven Entlohnung auch österreichische Pädagogen. Am Wochenende erschienen in heimischen Medien Stellenanzeigen, die unter anderem mit einem Brutto-Einstiegsgehalt von 4450 Euro für die Primarstufe (Volksschule) werben, was weit über dem derzeitigen österreichischen Niveau von 2550 Euro liegt. Für Lehrer mit Fernweh könnte sich ein Umzug in die deutsche Metropole also durchaus lohnen.

Seit Jahren leidet die deutsche Hauptstadt unter einem Mangel an Lehrern - vor allem an Grundschulen. Die Bevölkerung wächst, Menschen wandern zu, die Schülerzahlen steigen. Zudem gehen immer mehr Lehrer in Pension und immer weniger junge Menschen belegen ein Lehramtsstudium.

"Revierwechsel gefällig? Kohle gibt's auch bei uns"
Um dieses Problem in den Griff zu bekommmen, hatte der Berliner Senat zunächst mit griffigen Slogans in anderen deutschen Bundesländern um Lehrer geworben - etwa "Revierwechsel gefällig? Kohle gibt's auch bei uns" in Nordrhein-Westfalen oder "Da werd ned nur o'zapft. Da werd aa eigstellt" in Bayern.

"Wollen über den Tellerrand hinausschauen"
Jetzt weitet der Senat in der deutschen Hauptstadt seine Suche auf Österreich sowie die niederländische Grenzregion, wo viele Menschen gut Deutsch sprechen, aus. "Wir wollen über den Tellerrand hinausschauen", sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres. Allein heuer sollen noch 1400 Pädagogen eingestellt werden, wobei man auch Pensionisten reaktivieren und Teilzeitkräfte beschäftigen will.

Gesucht werden vor allem Volksschullehrer, aber auch Lehrer für bestimmte Unterrichtsfächer wie Mathematik, Physik, Informatik und Chemie (Gehalt: 5000 Euro) und Sonderschullehrer (Gehalt: 5100 Euro).

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Hohes Gehalt macht ungünstigere Regelungen wett
Selbst wenn man die in Deutschland vergleichsweise ungünstigeren Regelungen für Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie die höhere Lehrverpflichtung (28 statt 24 Stunden) in Betracht zieht, liegt das Angebot Berlins deutlich über den entsprechenden österreichischen Gehältern nach dem neuen Lehrerdienstrecht.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Das Einstiegsgehalt ergibt sich aus der bisherigen Dienstzeit und der Differenz zum Höchstgehalt als übertariflicher Zulage. Das heißt, dass außer den allgemeinen Tariferhöhungen keine Steigerungen mehr zu erwarten sind - also vor allem kein Sprung in eine höhere Gehaltsklasse.

Bewerber müssen sich Auswahlverfahren unterziehen
Am 23. April findet in Berlin ein Info-Tag für Interessenten statt. Verbindliche Einstellungsangebote gibt es erst nach Absolvierung der Auswahlverfahren.

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