Nach dem Debakel der SPÖ in der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl geht der unterlegene Kandidat Rudolf Hundstorfer im Herbst in Pension. "Mit September 2016 erreiche ich das Regelpensionsalter", sagte Hundstorfer am Dienstag im "Kurier". Ein früherer Pensionsantritt sei für ihn als früherer Sozialminister nicht infrage gekommen. Als langjährigem Mitarbeiter der Gemeinde Wien steht Hundstorfer eine Beamtenpension zu.
Lange war nach der gescheiterten Wahl zum Bundespräsidenten unklar, welchen Weg der SPÖ-Kandidat einschlagen würde. Eigentlich würde ihm ein Platz im Nationalrat zustehen, denn der 64-Jährige war bei der letzten Nationalratswahl Spitzenkandidat der SPÖ Wien. Doch dafür müsste SPÖ-Finanzsprecher Kai Jan Krainer das Mandat frei machen.
Daher verzichtet Hundstorfer "gerne", wie er gegenüber dem "Kurier" erklärt: "Ein 45-Jähriger müsste einem 65-Jährigen Platz machen. Das wäre nicht gut." So trifft es sich gut, dass der ehemalige Sozialminister mit September 2016 das für Männer vorgesehene Pensionsalter von 65 Jahren erreicht.
Vom ÖGB-Funktionär zum Sozialminister
Inwiefern er politisch tätig bleiben wird, ist unklar. Der langjährige ÖGB-Funktionär war 2003 zum Vizepräsidenten des Gewerkschaftsbundes gewählt worden und hatte 2007 nach dem Rücktritt von Fritz Verzetnitsch im Zuge der BAWAG-Affäre den Vorsitz übernommen. Nachdem er 2008 ins Sozialministerium wechselte, folgte ihm Erich Foglar nach.
Der erste Hofburg-Wahlgang im heurigen April sollte für Hundstorfer allerdings das etwas unrühmliche Ende seiner politischen Karriere einläuten. Als Kandidat der stärksten Parlamentspartei erreichte er gerade einmal 11,28 Prozent - und damit ein historisch schlechtes Ergebnis für die SPÖ.
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