Die "EuroPride" wird 2019 in Wien stattfinden. Die Homosexuelle Initiative (HOSI) hat den Zuschlag für die Ausrichtung der jährlichen Großveranstaltung erhalten, informierte sie am Donnerstag in einer Aussendung. Das Motto der Veranstaltung wird "Visions of Pride" lauten, ein mehrwöchiges Programm ist geplant. Die Bundeshauptstadt war bereits 2001 Ausrichtungsort des Events. Bei der "EuroPride" im heurigen Jahr in Amsterdam war Conchita Wurst einer der großen Stars.
"Die Vergabe der Lizenz an Wien ist ein großer Vertrauensbeweis unserer europäischen Freunde und Freundinnen nicht nur in die Fähigkeit der österreichischen LSBTI-Bewegung (Anm.: Abkürzung für Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender), ein solches Projekt durchzuführen, sondern auch in die Stadt Wien, es nach Kräften zu unterstützen", freute sich HOSI-Wien-Obfrau Lui Fidelsberger. Man lade bereits jetzt die Community ein, sich Beiträge für die Veranstaltung zu überlegen. Schließlich gelte es, "ein breites und umfangreiches Programm über mehrere Wochen" auf die Beine zu stellen.
SPÖ-Stadträtin: "Hier wird Akzeptanz gelebt"
"Wien hat in den vergangenen Jahren unzählige Maßnahmen gesetzt, um Regenbogenhauptstadt Europas zu werden. Hier wird Akzeptanz gelebt, die Buntheit der Stadt akzeptiert. Das zeigen auch das Regenbogenfamilienzentrum in Wien, die Unterstützungen der Stadt für die wichtige Arbeit der LSBTI-Vereine sowie das internationale Engagement", so die Wiener Antidiskriminierungs-Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).
"EuroPride" 2016 in Amsterdam, 2017 in Madrid
Die "EuroPride" findet jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt statt. Heuer war Amsterdam an der Reihe, wo auch Conchita Wurst teilnahm. 2017 folgt Madrid. Für die Wiener Ausgabe stehen jedenfalls zwei Jubiläen an: Einerseits jährt sich der eigentliche Auslöser der weltweiten Pride-Paraden - die Unruhen nach den Polizeiübergriffen auf die Schwulenbar Stonewall Inn in New York im Juni 1969 - zum 50. Mal, andererseits feiert die HOSI Wien - sie organisiert seit 2003 die jährliche Regenbogenparade auf der Ringstraße - ihren 40. Geburtstag.
Highlights der "EuroPride" 2016:
Kern sprach als erster Regierungschef bei Wiener Regenbogenparade
Unter dem Motto "Grenzen überwinden" fand heuer am 18. Juni bereits zum 21. Mal die Wiener Regenbogenparade statt. Rund 130.000 Menschen nahmen damals an dem Umzug über die Ringstraße gegen die Diskriminierung von Homosexuellen teil. Erstmals sprach mit Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) ein Regierungschef bei der Abschlusskundgebung im Votivpark. "Mein Name ist Christian Kern. Ich bin hier, um mit euch für Toleranz und Vielfalt einzutreten", sagte Kern unter lautem Applaus des Publikums. "Ja, ich bin der Bundeskanzler und ich bin auf der Regenbogenparade, aber na und? Mein Gott, es ist 2016 und die Zeit dafür war überreif." Der SPÖ-Chef betonte, gemeinsam mit der Community für die Gleichstellung von Homosexuellen eintreten zu wollen. Es sei "beschämend", dass es heute noch keine vollständige Gleichstellung in Österreich gebe.
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