Graz wird anders - spätestens am 5. Februar, dem Wahltag in der Landeshauptstadt. Die "Steirerkrone" hat brandaktuell abfragen lassen, wie die Menschen, würde Sonntag gewählt, abstimmen. 500 Interviews hat das renommierte Grazer Meinungsforschungsinstitut bmm geführt und dabei zum Teil erstaunlichen Ergebnisse zutage gefördert. Kommt Schwarz-Blau?
Gleich vorweg: Es bleibt kein Stein auf dem anderen. Fanfaren, Trommelwirbel, Tusch - der Sieger heißt: Mario Eustacchio! Laut bmm würden sich die Stadtblauen geraudeaus verdoppeln. Von den 13 Prozent bei der letzten Wahl 2012 auf jetzt 26 Prozent. Eine gut geschmückte Braut für die Koalitionsverhandlungen.
Der Rest verliert, zum Teil ordentlich. Siegfried Nagl und die Bürgermeister-VP ein bissl mehr als zwei Prozent - von knapp 34 auf aktuell 31 Prozent -, das ist verkraftbar. Die SPÖ mit Michael Ehmann dagegen - die 15 Prozent zuletzt waren eh schon mau, mager - beißen noch einmal ab und liegen bei nur noch elf Prozent.
Auch KPÖ schaut ordentlich ein
Für eine stolze Partei, die einst noch mit absoluter Mehrheit die Geschicke der zweitgrößten Stadt Österreichs lenkte, eine Katastrophe. Die KPÖ, 2012 noch bei knapp 20 Prozent, schaut auch ordentlich ein. Lediglich 14 Prozent würden Elke Kahr noch wählen, haben die bmm-Marktforscher ausgerechnet. Dass die Grünen stagnieren (zwölf Prozent zuletzt, jetzt auch), ist vielleicht sogar die positive Überraschung. Mit einer Spitzenkandidatin - Tina Wirnsberger - die einen ganz geringen Bekanntheitsgrad hat - gleich viele Prozente wie Lisa Rücker, das ist gar nicht so schlecht. Alle anderen Parteien - NEOS, Piraten - würden auf nicht mehr als sechs Prozent kommen.
34 Prozent sind unentschlossen
Die stärkste Partei bei der ersten Wahl 2017 steht auch bereits fest: "Bürgermeisterpartei sind aktuell die Unentschlossenen", analysiert bmm-Chefin Claudia Brandstädter die Daten. "Gleich 34 Prozent gaben an, noch nicht zu wissen, wen sie wählen, ein großes Potenzial im Wahlkampf!"
"Grazer in Sachen Noten milder"
Und, wie schaut's nun mit Bekanntheit, Sympathie und Vertrauen bei den Spitzenkandidaten aus? Siegfried Nagl ist da die Nummer 1: Bekanntheit 99 Prozent, Sympathie (nach dem Schulnotensystem) 2, Vertrauen 2. Michael Ehmanns größtes Problem ist die Bekanntheit. Nicht einmal die Hälfte der Grazer kennen ihn. Allerdings die, die ihn kennen, finden ihn sympathisch (1,9), Vertrauen 2,1.
Mario Eustacchio ist 84 Prozent bekannt, in Sympathie liegt er bei 2,4, bei Vertrauen bei 2,5. Elke Kahr (KP) kennen 88 Prozent, Sympathie 2,5, Vertrauen 2,3. Weit abgeschlagen beim Bekanntheitsgrad: Tina Wirnsberger. Nur 23 Prozent kennen sie, dafür liegt sie bei Sympathie (2,1) und Vertrauen (2,3) gut. "Grundsätzlich", so Claudia Brandstädter, "sind die Grazer in Sachen Noten milder geworden." 2012 stand Siegfried Nagl bei 2,3, Mario Eustacchio sogar nur bei 3,4. Lediglich Elke Kahr hat sich von 2,3 auf 2,4 verschlechtert.
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