Wer ins Freie geht, muss aufpassen, dass er nicht davongeblasen wird: Über weite Teile Österreichs fegt ein heftiger Sturm hinweg. Besonders stark betroffen ist Wien. So wurden in den Morgenstunden auf der Jubiläumswarte bereits Windspitzen von bis zu 131 km/h gemessen. In Niederösterreich wurde die Strecke der Franz-Josefs-Bahn teilweise gesperrt, in Oberösterreich sorgte Neuschnee für große Probleme auf den Straßen. Die höchste Windgeschwindigkeit wurde mit 161 km/h auf dem Feuerkogel gemessen.
Verantwortlich für die heftigen Böen ist das Sturmtief "Axel". Akut waren laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) der Norden und Osten des Landes betroffen.
Im Wienerwald und im Großraum Wien ging es besonders stürmisch zu: Spitzenreiter war dort die Wiener Jubiläumswarte mit Spitzengeschwindigkeiten von 131 km/h. Auf dem Buchberg im Wienerwald wurden 130 km/h gemessen.
Achtung, Sturm!
Für ganz Wien besteht weiterhin eine Wetterwarnung: Noch bis einschließlich Donnerstagabend können Windspitzen mit bis zu 90 km/h über die Hauptstadt hinwegfegen und zu Schäden führen. Es besteht erhöhte Gefahr durch umstürzende Bäume und herumfliegende Gegenstände wie etwa Dachziegel.
Schon in den frühen Mittwochmorgenstunden wurde in der Johann-Staud-Straße in Ottakring ein etwa 15 Meter hoher Baum entwurzelt. Er stürzte auf ein geparktes Auto und begrub dieses unter sich. Niemand wurde verletzt, die Feuerwehr rückte an.
Höhenretter bei Votivkirche im Einsatz
Am Vormittag mussten dann die Höhenretter der Wiener Berufsfeuerwehr zur Votivkirche ausrücken. Dort hatte sich ein Gerüstplakat an einigen Stellen gelöst und drohte abzureißen. Zwei Bahnen in der Größe von drei mal 15 Metern mussten entfernt und weitere wieder befestigt werden.
Bis zum frühen Nachmittag zählte die Wiener Feuerwehr rund 150 Einsätze - "doppelt so viele wie sonst an einem ganzen Tag", so Sprecher Michael Wagner. So seien sämtliche Veranstaltungen und Fortbildungen abgesagt worden, um genügend Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben.
Störung bei Bahnstrecken in Niederösterreich
In Niederösterreich kam es auf der Strecke der Franz-Josefs-Bahn zu einer Störung, weil Äste auf die Oberleitung und Gleise gestürzt waren. Zwischen Klosterneuburg-Weidling und St. Andrä-Wördern waren Zugfahrten bis 10.15 Uhr nur eingeschränkt möglich, teilten die ÖBB mit.
Polizei: "Mühlviertel versinkt im Schnee"
Geduld mussten Autofahrer in Oberösterreich aufbringen, berichtete die APA. Auf der Leonfeldener Straße (B126) herrschte Kettenpflicht für Lkw über 7,5 Tonnen, der Haselgraben - die Stadteinfahrt nach Linz - war gesperrt. "Das Mühlviertel versinkt im Schnee", twitterte die Polizei.
An der Innkreisautobahn (A8) war die Ausfahrt Suben ARBÖ-Informationen zufolge wegen hängen gebliebener Lkw vorübergehend gesperrt. Schwerfahrzeuge saßen auch immer wieder auf der Böhmerwald Straße (B38) zwischen Freistadt und Rohrbach im Mühlviertel fest. An der Westautobahn (A1) war die Ausfahrt St. Georgen im Attergau ebenfalls wegen eines hängen gebliebenen Lkw vorübergehend blockiert.
Busse kippten auf Schneefahrbahn um
In St. Lorenzen am Mondsee kippte auf schneeglatter Straße ein Reisebus um, in Rainbach im Mühlkreis stürzte ein Linienbus in einen Graben. Mehrere Passagiere wurden dabei verletzt.
Verkehrsprobleme auch in Bayern
Noch größer als in Oberösterreich waren die Verkehrsprobleme im benachbarten Bayern. Dort sei es auf der 150 Kilometer langen Autobahn von Passau nach Regensburg zu Verzögerungen von bis zu zwei Stunden gekommen, berichtete der ARBÖ.
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