Patrick Knapp-Schwarzenegger war drei Jahre alt, als sein Vater Meinhard 1971 bei einem Unfall in Kitzbühel starb. Onkel Arnold kümmerte sich um seinen Neffen und holte ihn mit 19 Jahren in die USA. Heute ist Patrick Anwalt vieler Hollywood-Stars und tritt gemeinsam mit Arnie und Tyra Banks in einer erfolgreichen amerikanischen TV-Show auf. Im Interview spricht Patrick sehr offen über das Leben an der Seite seines weltberühmten Onkels, den er auch heuer wieder zum Hahnenkammrennen nach Tirol begleitet.
"Krone": Ist Österreich für Sie Heimat geblieben?
Patrick Knapp-Schwarzenegger: Österreich wird immer meine Heimat bleiben. Ich liebe Österreich und bin sehr stolz auf meine Herkunft. Die Jugendjahre hier haben mich geprägt. Ich erinnere mich gerne an meine schöne Kindheit in Tirol und die Sommerferien in der Steiermark. Deshalb bin ich dankbar, dass ich die österreichische Staatsbürgerschaft behalten durfte. Es ist uns auch sehr wichtig, dass unsere Kinder Deutsch lernen und dass wir so oft wie möglich unsere Familie und Freunde hier besuchen.
Sie wirken bei "Celebrity Apprentice" an der Seite Ihres Onkels mit. Was macht den Erfolg der Show aus, die Arnold von Donald Trump übernommen hat?
Das Konzept der Show ist sehr unterhaltsam. Man nimmt berühmte und teilweise berüchtigte Prominente mit riesigen Egos und lässt sie unter extremem Zeitdruck und wenig Schlaf gegeneinander antreten. Natürlich will keiner als Verlierer ohne Geld nach Hause geschickt werden. Dass mit Trump der zukünftige US-Präsident die Quoten der Show kommentiert hat, ist amüsant - und ich denke, Arnold hat die richtige Antwort gegeben. Wir sind sehr stolz auf die 5 bis 6 Millionen Zuschauer pro Woche. Es ist schon genial, dass ein Ex-Gouverneur eine Reality-Show vom künftigen US-Präsidenten übernimmt und Letzterer sich die Zeit nimmt, während der Machtübergabe TV-Quoten zu kommentieren.
Sie sind als Star-Anwalt im Hintergrund tätig, vertreten Prominente wie Jason Statham und Nicolas Cage. Warum der Schritt in die Öffentlichkeit?
Öffentliche Aufmerksamkeit war mir nie wichtig. In diesem Fall wollte NBC, dass jemand von Arnolds innerem Kreis in der Jury vertreten ist, damit der "Boardroom" authentisch wirkt.
Nimmt Ihr Onkel Ratschläge von Ihnen an?
Manchmal muss ich ihm drohen, aber meistens kommt er dann doch zur Einsicht. Wir haben einen sehr offenen Austausch, ich lerne auch von ihm und hole mir seinen Rat. Natürlich nimmt auch er meinen Rat an. Wenige kennen ihn so, wie ich ihn kenne, und er weiß, dass er mir vertrauen kann. Außerdem schätzt er verschiedene Ansichten, denn es ist gefährlich, wenn man nur Ja-Sager um sich herum hat.
Beschreiben Sie uns bitte die Karriere Ihres Onkels.
Arnolds Karriere ist einzigartig. Er ist in der Nachkriegszeit aufgewachsen und kam als Immigrant mit einer Sporttasche und 20 Dollar nach Amerika. Er wurde von allen verschmäht, als er davon träumte, Bodybuilding-Champion zu werden - und sie sagten ihm, er würde es nie als Schauspieler schaffen. Durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit wurde er zum Multimillionär und legte drei total verschiedene Karrieren hin. Erst, indem er seinen Sport über Jahre dominierte, dann als größter Filmstar der Welt, und schließlich als Gouverneur von Kalifornien.
Was schätzen Sie an ihm am meisten?
Seine positive Einstellung, denn für Arnold ist das Glas immer halb voll. Er verbindet harte Arbeit immer mit Spaß. Auch seine Großzügigkeit, denn er hilft immer wieder Menschen und setzt sich für andere ein. Ich bin das beste Beispiel dafür, denn ohne ihn wäre ich heute nicht in den USA.
Zu Kitzbühel, wo Sie heuer wieder dabei sind: Was macht die Faszination aus?
Schon für uns als Kinder in der Zeit Franz Klammers war das Hahnenkammrennen ein Mythos. Auf der Streif fangen Karrieren an und leider enden sie dort auch öfters. Es ist Adrenalin pur, und das mit Top-Events wie der Stanglwirt-Weißwurstparty oder früher den Audi-Festen.
Was war das Mutigste, was Sie je gemacht haben?
Meiner Frau zu widersprechen und alle möglichen Sachen, die ich als Kind in Österreich gemacht habe, die ich aber nie in einem Interview, das meine Kinder lesen können, zugeben würde ...
Norman Schenz, Kronen Zeitung
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