Abgang zu Siemens

Tränen bei Amtsübergabe von Sonja Wehsely in Wien

Österreich
26.01.2017 12:59

Vor ihrem Abgang zu Siemens Deutschland hat die Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely am Donnerstag tränenreich ihr Amt an Nachfolgerin Sandra Frauenberger übergeben. Gleichzeitig verteidigte sie ihre Tätigkeit und erhoffte sich "im Sinne der Stadt", dass "auch in Zukunft nicht immer der bequeme Weg gegangen" werde.

"Ich habe der Stadtverwaltung und den Mitarbeitern einiges an Veränderung abverlangt. Das war nicht immer einfach und nicht ohne Widerstand, aber es war in dieser Stadt vorher so auch nicht üblich", resümierte die scheidende Ressortchefin. Sie räumte ein, sich dadurch nicht immer beliebt gemacht zu haben. "Über Haltungsnoten kann man immer diskutieren - und man kann auch darüber diskutieren, ob Frauen nicht anders benotet werden als Männer -, aber ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass die eingeleiteten Reformen richtig und alternativlos sind", so Wehsely.

(Bild: Martin A. Jöchl)

Dank an Michael Häupl und drei Frauen
Die Stadträtin hatte - nach zehn Jahren Verantwortung für die Gesundheits- und Sozialagenden - vor zwei Wochen ihren Rücktritt bekannt gegeben. Die streitbare Rote wechselt in die Führungsriege der in Deutschland ansässigen Siemens Healthcare. Ihr Dank richtete sich bei ihrem Abschied unter anderem an Bürgermeister Michael Häupl: "Ich konnte mir immer Deiner Rückendeckung sicher sein - und das hat mir viel bedeutet."

Erwähnung fanden auch drei maßgebliche Frauen in Wehselys Politleben: Brigitte Ederer, die sie mit 14 Jahren in die Sozialistische Jugend geholt habe, Finanzstadträtin Renate Brauner, die sie 1996 in den Gemeinderat gebracht habe, und die frühere SPÖ-Vizebürgermeisterin Grete Laska. "Ohne sie wäre ich nie Stadträtin geworden."

(Bild: Martin A. Jöchl)

Drei Wünsche formuliert
In ihrer 20-minütigen Abschiedsrede formulierte Wehsely schließlich drei Wünsche: Vielfalt und ein gewisses Maß an Entspanntheit trotz globaler Unsicherheiten und Krisen, genug Mut für die politisch Verantwortlichen, "Altbewährtes zu behalten und Überkommenes tabulos zu verändern", und schließlich, "dass die SPÖ sich ihrer Stärke besinnt" als Partei, "die für Fortschritt, Hoffnung und eine bessere Zukunft" stehe.

Zum Abschied gab es lauten Beifall, Standing Ovations, Blumen und Küsschen - freilich nur von den Mitgliedern der Regierungsparteien SPÖ und Grüne. Gemeinderatsvorsitzender Thomas Reindl (SPÖ) bedankte sich im Namen des Gremiums bei der "Powerfrau" Wehsely, die er - aus eigener Erfahrung - auch als "hervorragende Streiterin" kennengelernt habe.

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