"Eine Vollverschleierung der Frau ist abzulehnen, das deckt sich auch nicht mit meinen Ansichten", unterstützt Wiens Sozial- und Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) die Maßnahmen von ÖVP-Integrationsminister Sebastian Kurz. Und im "Krone"-Gespräch stellt Frauenberger auch klar: "Kleine Kinder sollten auch nicht verpflichtet werden, ein Kopftuch zu tragen."
Während sich in den ultralinken Randgruppen der SPÖ Widerstand gegen das nun im Koalitionsabkommen beschlossene Burkaverbot zusammenbraut, positioniert sich Stadträtin Frauenberger eindeutig auf Regierungslinie: "Natürlich haben wir schon im Vorfeld der Verhandlungen gewusst, dass Minister Kurz ein Burkaverbot durchsetzen will. Meine Position war und ist da klar: Wenn so viel wichtige Neuerungen zur Integration durchgebracht werden, dann können wir auch beim Thema Burka auf einen Kompromiss eingehen."
Sie selbst, so Frauenberger im "Krone"-Talk, sei klar gegen die Vollverschleierung: "Auch beim Thema Kopftuch bin ich der Meinung, dass es etwa bei der Exekutive nicht verwendet werden soll. Die Trennung von Kirche und Staat geht schon in Ordnung."
Und ebenso hält Sandra Frauenberger die Kritik berechtigt, wenn schon kleine Mädchen in Wiens Kindergärten oder Volksschulen das Kopftuch tragen müssten: "Das sehe ich nicht ein."
Ihr neuer Stadtregierungskollege Jürgen Czernohorsky fühlt laut "Kurier" ebenfalls "Unbehagen", wenn muslimische Kinder öffentlich das Kopftuch tragen: Es gebe zwar keine gesetzlichen Regeln dafür, aber "Pädagogen sollen das Gespräch mit den Eltern suchen".
Wie berichtet, wird das Tragen eines Niqab oder einer Burka in Österreich ab 1. Juni mit 150 Euro Bußgeld bestraft. Eine Demonstration der Muslimischen Jugend und weiterer moslemischer Verein wird am Samstagnachmittag die Wiener Ringstraße lahmlegen, der Protestzug endet am Ballhausplatz.
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