FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat nach seinem Auftritt bei der deutschen AfD in Bayern am Abend des Aschermittwochs auch noch sein "Heimspiel" in Ried im Innkreis bestritten. Dabei heizte er den rund 2000 Zuschauern in der Jahnturnhalle wie gewohnt ein. Neben einem Rundumschlag gegen SPÖ, ÖVP und die anderen Parteien nahm er auch die Zuwanderungspolitik und den Islam ins Visier. "Wir brauchen einen Stopp des Irrsinns!", polterte Strache.
Begonnen hatte der Abend bei Heringsteller mit Getränk um 15 Euro, Heimatklängen der Blasmusik von St. Marien am Hausruck und deftigen Worten von Oberösterreichs FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner.
Diesen freute es vor allem, Landeshauptmannstellvertreter in einem Bundesland zu sein, in dem "die FPÖ mehr Stimmen hat als SPÖ und Grüne zusammen haben". Er malte das bekannte blaue Weltbild von rechtschaffenen Österreichern und deren christlichen Werten. Aber auch "für die fleißigen Asylwerber sind wir Ansprechpartner" geworden, so Haimbuchner. Gleichzeitig warnte er vor der "Parallelgesellschaft als Pulverfass".
Strache: "Wir sind doch nicht in Nordkorea!"
Strache legte mit einer schallenden Kritik an den österreichischen Medien los, "auch wenn es natürlich auch gute Journalisten gibt". Besonders kritisch sehe er den ORF, der sich teilweise als "Offizieller Regierungs-'Fake'-Sender" betätige - unter anderem etwa bei der Angelobung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, wo der verhaltene Applaus der Freiheitlichen unnötig breitgetreten worden sei. "Wir sind doch nicht in Nordkorea!", rief der FPÖ-Chef.
Kern "nicht demokratiepolitisch legitimiert"
Dann nahm er die "ehemals so stolze SPÖ" ins Visier und plädierte dafür, die Straße vor deren Zentrale in "Blödelstraße" umzubenennen. Nicht anders seien Vorschläge wie die Umbenennung des Heldenplatzes oder das Aufstellen eines Ho-Chi-Minh-Denkmals in Wien zu erklären. Bundeskanzler Christian Kern habe sich noch nie einer Wahl gestellt und sei daher "nicht demokratiepolitisch legitimiert". Seine "angebliche Wirtschaftskompetenz" habe er bei den staatlichen ÖBB erworben, diese sei insofern zu hinterfragen.
"Ein Faymann mit Sonnenbrille"
"Alles was da kommt ist Dampfplauderei. Ein bissl besser angezogen als der Werner Faymann ist er schon, aber er ist halt ein Faymann mit Sonnenbrille", scherzte Strache und verglich Kern mit der britischen Comedyfigur Mr. Bean. Als "Bettvorleger" - wie es Kern bei seiner Aschermittwochsrede in Deutschland ausgedrückt hatte - würden er und die Freiheitlichen jedenfalls nie enden, so der FPÖ-Chef.
"Wir brauchen ein anderes Europa"
Nächster Schwerpunkt war die Europäische Union, vor der die heimische Politik auf den Knien liegen würde. "Wir brauchen ein anderes Europa", stellte Strache einmal mehr fest. Es solle nicht auf die Briten geschimpft werden, weil diese aus der EU austreten. Vielmehr solle es ordentliche Verhandlungen über die genauen Bedinungen geben. Zudem sollten endlich die Sanktionen gegen Russland aufgehoben und die Beziehungen zu den USA unter Präsident Donald Trump gestärkt werden. "Dieses fast schon tägliche Trump-Bashing können die Leute nicht mehr hören!"
Zuwanderung: "Nullgrenze" als Ziel
Erwartungsgemäß nahm Strache auch die heimische Zuwanderungspolitik ins Visier. "Wir brauchen keine Obergrenze, sondern eine Nullgrenze. Und eigentlich sogar eine Minuszuwanderung", rief er in den gefüllten Saal. Gefragt sei in Wahrheit ein "Stopp des Irrsinns". Der Islam sei kein fixer Bestandteil Österreichs, wie es andere Parteien immer wieder behaupten würden. Nur die Freiheitlichen seien der Garant dafür, dass dies auch so bleibe.
"Multikulti-Fantasien" der Grünen
Ein Problem "bei diesen Multikulti-Fantasien" sind laut Strache die Grünen in ihren "Bobo-Vierteln mit den Sojaschnitzeln", wo sie "mit den realen Problemen nichts zu tun haben". "Diese linken Gutmenschen lieben jede Kultur außer der eigenen." Die "schweigende Mehrheit der Österreicher" sei klar auf der Seite der Freiheitlichen, daher würden diese ihren inhaltlichen Kampf auch weiterführen und sich nicht vom Weg abbringen lassen.
Strache zuversichtlich: "Wir sind die Zukunft!"
"Wir sind weit gekommen, wir sind vorbereitet, wir werden die demokratiepolitische Wende herbeiführen", schloss er seine Rede unter lautstarkem Jubel ab und verwies auf kommende Gemeinderats-, Landtags- und auch Nationalratswahlen. "Wir sind die Zukunft! Glück auf!"
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