Die Polizei hat gleich drei Banden das Handwerk gelegt. Diese waren bei Einbrüchen und Diebstählen in sechs Bundesländern für insgesamt fast 2,5 Millionen Euro Schaden verantwortlich. Insgesamt wurden 50 Verdächtige ausgeforscht. Ein Großteil von ihnen sitzt jetzt in Haft.
Für insgesamt 125 Einbrüche in Häuser, Firmengebäude und Baustellen sollen die drei Gruppen verantwortlich sein. Die Tatorte lagen in Niederösterreich, Oberösterreich, Wien, Salzburg, der Steiermark und im Burgenland. Einer der drei Banden, deren Mitglieder der Suchtgiftszene in der slowakischen Hauptstadt Bratislava angehören, werden außerdem je 13 Pkw- und Motorraddiebstähle angelastet. Die anderen beiden rumänischen Banden verkauften das Diebesgut laut Angaben der Polizei auf Märkten in ihrem Heimatland. Das Geld teilten sie untereinander auf.
Schickten Nachbarn als Gehilfen
Die drei Hauptverdächtigen "haben wie Firmenchefs mit Freelancern gearbeitet", so Johann Götz vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Die drei Verdächtigen kundschafteten die Tatorte zunächst aus, danach schickten sie die Einwohner ihres Heimatortes auf Einbruchstour nach Österreich. Dafür kassierten die Gehilfen 200 bis 500 Euro.
Begonnen hatten die Ermittlungen im Mai 2016, nachdem in Bruck an der Leitha Maschinen und Werkzeuge im Wert von mehr als 50.000 Euro von einer Straßenbaustelle gestohlen worden waren. Durch Telefonnummer-Rückerfassung konnte eine Verbindung zu ähnlichen Taten im Bereich St. Pölten hergestellt werden. Sieben Verdächtige wurden bereits im Juli im Bezirk Amstetten auf frischer Tat ertappt. An dem Einsatz war auch die Spezialeinheit Cobra beteiligt. Weitere Festnahmen erfolgten unter anderem in Wien und Salzburg. Sieben gestohlene Fahrzeuge wurden in Ungarn sichergestellt, teilte die Polizei nach Abschluss der Ermittlungen mit.
18 der 29 Verdächtigen sitzen in Österreich, je zwei in Deutschland und Frankreich in Haft. Die restlichen Beschuldigten befinden sich laut Angaben vom Mittwoch in Rumänien oder in anderen europäischen Ländern in Auslieferungshaft.
380.000 Euro Schaden bei Firmeneinbrüchen
Aus einer Ortschaft in Rumänien stammen laut Polizei die acht Mitglieder einer weiteren Tätergruppe, die seit Anfang 2016 bei Firmeneinbrüchen unter anderem Tresore aufgeschnitten und Bargeld sowie Elektrogeräte gestohlen haben soll. Nach Abschluss der Ermittlungen wurden der Bande 61 Straftaten mit rund 380.000 Euro Schaden zugeordnet, bilanzierte die Polizei am Mittwoch.
450.000 Euro Schaden bei Kfz- und Diesel-Diebstählen
Durch die Festnahme eines Motorraddiebes in Schwechat kamen die Ermittler auf die Spur der dritten Bande. Im Zuge eines DNA-Abgleichs konnten insgesamt 13 Verdächtige ausgeforscht werden, die Kfz- und Diesel-Diebstähle sowie Einbrüche in Niederösterreich und Wien verübt haben sollen. Der Gesamtschaden wurde mit rund 450.000 Euro angegeben. Sechs Männer wurden in Wien inhaftiert, vier Komplizen angezeigt. Nach drei Verdächtigen wird noch gefahndet.
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