Nur 21 Missbrauchsfälle in Wien mit der E-Card in den Jahren 2014 bis 2016? Eine sehr niedrige, kaum zu glaubende Zahl, die die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage des Team Stronach durch das Gesundheitsministerium vor wenigen Tagen ergab. Nun stellt sich heraus: Die allermeisten der im selben Zeitraum in der Bundeshauptstadt verschwundenen 164.000 E-Cards wurden gar nicht überprüft. Österreichweit sind gar 600.000 der Chipkarten verschwunden.
Nur 21 Missbrauchsfälle mit der E-Card bestätigte die Wiener Gebietskrankenkasse für die Jahre 2014 bis 2016. In Kärnten waren es für denselben Zeitraum 154, in Niederösterreich bestand ein dahin gehender Verdacht bei 299 Fällen. In der Steiermark wurden von der GKK 327 Fälle untersucht. Über das Ergebnis gibt es keine Information.
In Salzburg lagen insgesamt sechs Fälle von Missbrauch vor, in Tirol wurden überhaupt nur zwei Fälle in diesem Zeitraum überprüft. In Vorarlberg waren es 17, wovon sich drei erhärtet haben. Alles in allem aber sogenannte Peanuts, wenn man sich ansieht, dass im selben Zeitraum österreichweit fast 600.000 E-Cards verschwunden sind - 129.000 Besitzer meldeten ihre Karte als gestohlen, 466.000 E-Cards gingen verloren.
Bei allen in Wien geprüften Fällen lag Betrug vor
Da mutet es eigenartig an, dass in Wien, dem von dem E-Card-Schwund am stärksten betroffenen Bundesland, nur 21 der 164.000 Fälle genauer geprüft wurden. Laut einem Bericht lag bei diesen 21 Fällen immer Betrug vor - so wurde die Karte meistens jemandem geborgt. In 13 Fällen wurden Schadenersatzansprüche gestellt, die übrigen Verdächtigen waren bereits untergetaucht.
Trotz zahlreicher Verdachtsfälle gab es übrigens kaum Anzeigen.
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