In der SPÖ zeichnet sich ein Kurswechsel in der Frage der außereuropäischen Flüchtlingslager ab. Bundeskanzler Christian Kern sagte - wie berichtet - jetzt zu dieser Form der Camps, dass "Europa und die Welt das Problem anders nicht in den Griff kriegen werden". Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der schon vor einem Jahr für diesen Plan geworben hatte, begrüßt Kerns jetzige Position.
Kurz reagierte jedenfalls zufrieden auf diese Positionierung des Kanzlers. "Ich bin froh, dass man jetzt diesen Vorschlag, den ich schon vor einem Jahr vertreten habe, auch übernimmt." Der Außenminister ergänzte zwar, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn man das Modell der außereuropäischen Flüchtlingslager schon damals mitgetragen hätte, statt es "reflexartig abzulehnen", aber wenn nun die SPÖ diesen Kurs mittrage, werde es für Österreich auch einfacher, dieses Konzept auf europäischer Ebene umzusetzen.
Kurz geht davon aus, dass sich in der EU zahlreiche Partner finden werden. Angesichts der vielen Toten, die es unter den Flüchtlingen im Mittelmeer gebe, sei es auch dringend notwendig, diesen Weg der Flüchtlingslager zu gehen. Die EU müsse dazu rasch in Verhandlungen mit Ägypten und Tunesien treten.
Die von Kern aufgeworfene Frage der Kosten für diese Camps sieht auch Kurz als Knackpunkt. Er sagt, in ökonomischer Hinsicht sei dieses Modell aber noch immer besser als die Aufnahme und Versorgung Zehntausender Migranten.
Kronen Zeitung
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