Offener Brief an Vdb

“Islamisten haben Begriff ‘Islamophobie’ erfunden”

Österreich
27.04.2017 20:27

Klare Worte findet der Terrorexperte und Präsident der Liberalen Muslime in Österreich, Amer Albayati: In seinem offenen Brief an Alexander Van der Bellen übt er heftige Kritik am Kopftuch-Sager des Bundespräsidenten und stellt klar: "Kopftuchheuchelei und die Islamophobiekeule" - ein "niederträchtiges Werkzeug, erfunden von radikalen Islamisten" - seien jedenfalls zu verurteilen.

"Mit allem Respekt vor Ihrer Person und Ihrem Amt, Herr Bundespräsident Dr. Van der Bellen, verlangen wir eine Klärung Ihrer Aussagen", schreibt Albayati und stellt einmal mehr klar, dass die "Kopftuchheuchelei" endlich aufhören müsse. "Im Koran gibt's weder Kopftuch, Hijab, Niqab, Burka, Tschador oder eine Ganzkörperverschleierung, das sind Symbole radikaler Islamisten, um Frauen zu unterdrücken und zu versklaven."

(Bild: thinkstockphotos.de, APA/Helmut Fohringer)

Islamophobiekeule ist "niederträchtiges Werkzeug"
Zudem nennt der Terrorexperte gleich mehrere Urteile des Europäischen Gerichtshofs. "Die Entscheidung in Luxemburg zum Kopftuchverbot ist zu respektieren", so Albayati. Denn: Die Islamophobiekeule ist ein "niederträchtiges Werkzeug, das radikale Islamisten erfanden", die "Islamophobie-Lüge" schützt zudem "radikale Islamisten", wie es auch auf der Homepage der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) heißt.

Islam-Experte Amer Albayati (Bild: Andi Schiel)
Islam-Experte Amer Albayati

Somit können Islamkritik und Meinungsfreiheit niemals Islamophobie oder Rassismus sein. Vielmehr würden sich radikale Islamisten hinter diesem künstlichen Begriff verstecken. "Werter Herr Bundespräsident", rät Albayati weiter: "Anstelle solche falschen Aussagen (…) zu tätigen", solle man besser über die Forderungen nach islamischen Frauenrechten, Gleichberechtigung usw. reden.

Radikale leiten 51 Moscheen in Wien
Erst kürzlich hatte der Präsident der Initiative Liberaler Muslime aufgedeckt, dass in Wien nicht weniger als 51 Moscheen und Gebetsräume existieren, die hauptsächlich von radikalen Fundamentalisten geführt werden. Liberale Muslime warnen: Die Stadt müsse daher endlich einschreiten - wie auch gegen die Kopftuchpflicht für Kindergartenkinder.

Causa wird immer mehr zum Politikum
Am Donnerstag meldeten sich auch Stimmen aus dem politischen Spektrum zu dem Thema. Die Freiheitlichen etwa posteten dieses Video:

Video: So lachen Freiheitliche über den Kopftuch-Sager

Auch Alina von Rauheneck (die eigentlich Alina Wychera heißt), das Postergirl der rechten Identitären Bewegung Österreich (IBÖ), versuchte die Causa für sich zu nutzen und erklärte via Video auf Twitter ihr klares Nein zur "Kopftuch-Solidarität". Wychera ist seit Anfang an Teil der Gruppe um IBÖ-Frontmann Martin Sellner, die von Staatsschützern und aufrechten Demokraten kritisch beobachtet wird.

Das sagen unsere Leser zur Causa
Die Aussagen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Thema "Kopftuch für alle" waren damit in aller Munde. Was die krone.at-User zu Van der Bellens "ironischer Zuspitzung" - wie es später aus der Hofburg beschwichtigend hieß - sagen, lesen Sie hier!

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH, thinkstockphotos.de)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
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