Tiermediziner Werner Hagmüller hat mit seinem Team in Thalheim bei Wels einen Stall entwickelt, der die Zucht von Schweinen auf neue Beine stellt.
Was braucht es, um am bestmöglichen Stand für Mensch und Tier biologisches Schweinefleisch zu produzieren? Tiermediziner Werner Hagmüller und sein 20-köpfiges Team gehen dieser Frage im "Institut für biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere" in Thalheim täglich nach.
"Haben Ferkelhaltung revolutioniert"
Als wichtiger Nebenschauplatz der renommierten Forschungsstelle Raumberg-Gumpenstein in der Steiermark haben sie dabei aktuell einen wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Erfolg vorzuweisen: "Mit dem energieoptimierten Abferkelstall ist es uns gelungen, die biologische Ferkelhaltung zu revolutionieren", sagt Hagmüller.
Revolution: Die Mistheizung
Es ist ein komplexes und durchdachtes Raumkonzept, das den Futteraufnahme-, Liege- und Kotbereich der Muttersau trennt und auch den Ferkeln Rückzugsort bietet. Zusätzliche Revolution: "Der Ferkelbereich ist mit einer einzigartigen Mistheizung temperierbar", erklärt Hagmüller beim Besuch der "Krone" in Thalheim bei Wels. Festmist, der sich durch einen natürlichen und bakteriellen Umwandlungsprozess auf bis zu 70 Grad erhitzt, wird dabei als Wärmequelle verwendet, die in den Stall eingeführt wird.
"Die Umsetzung ist nur uns gelungen"
"Die Idee ist alt und aus den 1980er-Jahren, doch die Umsetzung ist europaweit nur uns gelungen", freut sich Hagmüller über seine Pioniertat. Die Mistheizung befindet sich noch in einer Testphase, um auch die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen. Das hochmoderne Bio-Stallkonzept "Made in Oberösterreich" erfreut sich national und international bereits jetzt großer Nachfrage und soll bald in Serie gehen.
Sabine Kronberger, Kronen Zeitung
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