So wurde am 5. April 1992 in der Ortschaft Pfandl in Bad Ischl ein totes Baby gefunden. Der nackte Bub lag in einem Müllsack, war einen oder zwei Tage nach seiner Geburt erstickt worden. Am 10. Februar 1993 fanden Arbeiter im Staubereich des Donaukraftwerks Abwinden-Asten ein totes Mäderl. Der Neugeborenen waren so lange Mund und Nase zugehalten worden, bis sie zu atmen aufhörte. Dann wurde die Leiche in der Donau „entsorgt“. Am 18. September 1994 fand ein Landwirt in der Vöckla in Zell am Moos einen Buben. Der Säugling war mit sieben Messerstichen getötet worden. Und am 20. Februar 1996 wurde hinter der Betonwand des A 8-Parkplatzes Gotthaming in Suben ein in einem Plastiksack versteckter toter Bub gefunden. All diese Babymorde sind ungeklärt. „Gerade in den 90er-Jahren könnten einige Babys von Vergewaltigungs-Opfern des Balkan-Kriegs stammen und von den geflüchteten Frauen oder deren Familien umgebracht worden sein“, mutmaßen die Ermittler. Sie haben allerdings fast keine Chance, die Mütter zu finden, wenn sich niemand an eine Schwangere erinnern kann, die dann plötzlich kein Kind hatte. Selbst DNA-Analysen sind sinnlos, solange es kein Vergleichsmaterial von Mutter oder Vater gibt.
Auch im benachbarten Niederösterreich ist eine Kindstötung noch immer ungesühnt: Im Februar 1987 war ein neugeborenes Mäderl tot am Autobahnparkplatz bei St. Valentin gefunden worden.
Nur im Jahre 1994 war ein Babymord rasch geklärt worden. Damals war in Rosenau bei Garsten beim Ennskraftwerk ein totes Baby gefunden worden - als Mutter wurde eine damals 18-jährige Bosnierin ermittelt. Ihre Oma hatte das Kind in die Enns geworfen.
Foto: Hannes Markovsky
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