"Muss sich ändern"

Straches klare Antwort auf Kerns Flirt-Versuch

Österreich
17.06.2017 06:53

Die SPÖ hat also, auch wenn es teils parteiinternen Widerstand gibt, die Annäherung zur FPÖ eingeläutet. Der blaue Obmann Heinz-Christian Strache gibt sich betont gelassen und ortet, dass die SPÖ ihren "unehrlichen Weg fortsetzt". Im "Krone"-Interview spricht er über die Richtungsentscheidung bei der Wahl, Inszenierung in der Politik und seine Bedingungen.

An den sieben Bedingungen von Bundeskanzler Christian Kern hat Strache im Großen und Ganzen nichts auszusetzen. "Bis auf wenige Punkte wird niemand ein Problem damit haben", so der FPÖ-Chef.

Strache will 1700-Euro-Mindestlohn
Manches greife für ihn zu kurz, so hätte Strache etwa gern einen Mindestlohn in Höhe von 1700 Euro (statt 1500 Euro, wie von der SPÖ vorgeschlagen), aber auch eine Mindestpension und Sach- statt Geldleistungen bei der Mindestsicherung - und vor allem: keine neuen Steuern.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Kern habe selbst einmal gesagt, 95 Prozent der Politik seien Inszenierung. Und dieser SPÖ-Kriterienkatalog sei genauso eine Inszenierung, sagt Strache. "Das, was die SPÖ in den letzten zehn Jahren nicht umgesetzt hat, versucht sie nun als Bedingungen darzustellen", meint der FPÖ-Chef. Generell ist er davon überzeugt, dass es keiner Vorgaben für eine Zusammenarbeit mit den Blauen bedürfe, sondern dass "SPÖ und ÖVP sich ändern müssen", so Strache.

Klare Positionen erst zum Wahlkampfstart
Bedingungen will er selbst keine stellen, aber ein "Wahlprogramm mit sehr klaren Positionierungen" formulieren. Die Wahl am 15. Oktober werde eine "Richtungsentscheidung" für das ganze Land, ist sich Strache sicher. Sein eigenes Wirtschaftsprogramm, auf das Strache die Wähler nun schon einige Zeit warten lässt, will er zum Wahlkampfstart vor den ORF-"Sommergesprächen" präsentieren. Ähnlich wie ÖVP-Chef Sebastian Kurz will Strache nur ja nicht zu früh loslegen und womöglich schon das gesamte Pulver verschießen.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache

In einer Sache hat Strache bereits jetzt eine hundertprozentige Übereinstimmung mit Kern. Und zwar bei der Antwort auf die Frage nach der bevorzugten Koalition. Die SPÖ lässt verlauten, dass sie für "rot-weiß-rot" sei - Strache meint, er setze auf die Koalition mit den Österreichern. Alles klar?

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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