Skurrile Zulagen

Nebengebühren: Wofür Wiener Beamte extra kassieren

Österreich
09.07.2017 10:27

Zulagen für "WasteWatcher" beim Müll-Aufheben oder für Bücherei-Mitarbeiter im Bildungsbus: Die Liste der sogenannten Nebengebühren der Stadt Wien ist lang und mitunter auch skurril. Diese Geldzuckerln soll es für neue Mitarbeiter ab dem Jahr 2018 nicht mehr geben.

1500 Punkte umfasst der Nebengebührenkatalog und ist laut Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) "satte acht Zentimeter dick". Einige kuriose Beispiele:

  • Für Schulwarte, in deren Schulen Singkurse für Kinder abgehalten werden, gibt es pro Woche um 18,40 Euro mehr - um die Klassenräume zu beheizen und zu reinigen.
  • Stadtgärtner, die Äste in mehr als zwei Metern Höhe schneiden, dürfen sich über zusätzliche 12,73 Euro im Börsel freuen.
  • Bücherei-Mitarbeiter im Bildungsbus freuen sich über ein Zubrot von 6,66 Euro pro Tag.
  • Für "WasteWatcher" gibt es eine Gefahrenzulage von 6,09 Euro - für das Aufklauben von Papierln und das Bestrafen von Müllsündern.
Wenn die Waste Watcher kommen, kann es teuer werden. Die Stadt ist dafür viel sauberer als vor der Einführung vor zehn Jahren. (Bild: PID/C.FUERTHNER (Symbolbild))
Wenn die Waste Watcher kommen, kann es teuer werden. Die Stadt ist dafür viel sauberer als vor der Einführung vor zehn Jahren.

Katalog gilt noch 50 Jahre lang
Bei Neueinsteigern ab 2018 soll es diese Zulagen nicht mehr geben, dafür ein transparenteres Gehaltssystem. Für die bisherigen Mitarbeiter - rund 60.000 sind es - ändert sich aber nichts. So wird der Nebengebührenkatalog noch nahezu 50 Jahre (!) gültig sein - außer die Bediensteten flüchten vorher in die großzügig dotierte Frühpension.

Philipp Wagner, Kronen Zeitung

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