Kern zu Doskozil:

“Unser Sicherheitsminister – ein Angebot für alle”

Österreich
28.07.2017 16:50

Nach dem verpatzten Start in den Wahlkampf, turbulenten Kursänderungen und überraschenden personellen Veränderungen des Kampagnen-Teams setzt Bundeskanzler Christian Kern jetzt verstärkt auf Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Mit einem demonstrativen gemeinsamen Truppenbesuch von Kern und Doskozil in Salzburg am Freitag versucht die SPÖ einen klaren Kurs festzulegen. Zentrales Thema: Österreichs Sicherheit.

"Für uns ist das Thema Sicherheit ein ganz ein entscheidendes in den kommenden Monaten." Mit dieser Erklärung in der Salzburger Schwarzenberg-Kaserne hat Kanzler Kern die neue Marschrichtung der Sozialdemokraten festgelegt. Dabei versucht der SPÖ-Chef die gesamte Bandbreite des Sicherheitsthemas abzudecken. "Wir haben da ein Stück des Weges zurückgelegt. Aber wir müssen da mehr machen. Wir haben uns vorgenommen, 2500 Polizisten mehr auf unsere Straßen zu bekommen. Das ist ein wichtiges Thema, eine große Herausforderung, die Bevölkerung erwartet das von uns."

(Bild: HBF/Pusch)

"Eine der wichtigsten Aufgaben für uns"
Der Kanzler stellt dabei vor allem Verteidigungsminister Doskozil in den Mittelpunkt seiner nun deutlich betonteren politischen Ausrichtung. "Der Verteidigungsminister, unser Sicherheitsminister, ist ein Angebot für alle Wähler", so Kern. Und der SPÖ-Chef bleibt jetzt einmal auch ganz auf dieser Linie, wenn er in überraschender Deutlichkeit zur Erkenntnis kommt, dass "Sicherheit ein Grundbedürfnis ist". Nach aktueller Einschätzung des Bundeskanzlers ist das für die Regierung "eine unserer wichtigsten Aufgaben, um die wir uns zu kümmern haben".

Kanzler Kern in seinem Lob für Doskozil, der nach einigen Strategieänderungen der SPÖ nun als eine der wichtigsten Säulen in der Wahlkampagne gilt: "Er hat bewiesen, dass er nicht nur redet, sondern auch Taten folgen lässt - und das sehen wir sehr eindrucksvoll an den Fortschritten des Bundesheeres. Das brauchen wir auch für unsere Polizei, um die Sicherheitsfrage effizient lösen zu können."

(Bild: MARKUS TSCHEPP)

Kleine Kern-Spitze gegen die ÖVP
Das Bundesheer werde unter Doskozils Leitung hervorragend geführt, betont der Kanzler. Dabei kann sich Kern eine kleine Spitze gegen die ÖVP nicht verkneifen. Er würde sich ähnliche Ergebnisse auch vom Innenministerium erwarten, so der SPÖ-Chef. Das Innenministerium wird bekanntlich von Wolfgang Sobotka geführt.

Ganz der zumindest für diese Woche festgelegten Wahlkampflinie der SPÖ, setzt Kern seine Werbung für den Verteidigungsminister fort: "Wir haben mit Doskozil hier jemanden, der die Probleme nicht nur aus der Theorie kennt, sondern der in seiner gesamten Berufskarriere immer angepackt hat und praktisch gelöst hat."

(Bild: MARKUS TSCHEPP)

Weitreichender Auftrag für Hans Peter Doskozil
Der Bundeskanzler sagt dabei auch, dass er den Verteidigungsminister auch noch mit weitaus weitreichenden Aufgaben betrauen möchte: "Mein Ziel ist es, dass Hans Peter Doskozil nicht nur seine Agenden weiter betreut, sondern sein Portfolio ausgeweitet wird." Doskozil selbst hielt sich bei der Anerkennung für seine Rolle dezent im Hintergrund. Er betonte nur, dass die Sicherheitsmaterie eine sensible sei.

Anna Dobler, Kronen Zeitung

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