Die Befürchtungen, dass Tausende nach Wien zugewanderte Migranten massive Integrationsprobleme haben, dürften sich erneut bestätigen: Auf Anfrage der "Krone" gaben Sprecher der Stadt Wien zu, dass 30 Prozent der Asylwerber - also fast jeder Dritte - einfachste Deutschkurse nicht positiv abschließen. Bei aktuell 10.000 Kursplätzen lernen also mindestens 3000 Migranten nicht Deutsch. Bei Misserfolg sind auch "keine Sanktionen vorgesehen".
Die mehr als 30.000 binnen weniger Monate aus Syrien, Afghanistan oder afrikanischen Staaten nach Wien zugewanderten Migranten sollten "bestmöglich integriert" werden und "so rasch wie möglich eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben" - das trommeln auch Wiens Stadtregierungsmitglieder bei ihren Presseterminen. Die "Krone" wollte nun wissen, wie die Realität aussieht, und erhielt eine sehr aufschlussreiche Stellungnahme des Fonds Soziales Wien (Ressort Stadträtin Sandra Frauenberger, SPÖ): Wörtlich wird darin festgestellt, dass die "Quote der erfolgreichen Abschlüsse bei bisherigen Deutschkursen" für Asylwerber bei lediglich "70 Prozent" lag.
Sprachausbildung auf Volksschulniveau wird nicht geschafft
Das heißt, 30 Prozent der Migranten schaffen nicht einmal die einfachste Sprachausbildung. Umgesetzt auf eine Klasse einer österreichischen Volksschule würde das bedeuten, dass von 20 Mädchen und Buben schon in der ersten Klasse sechs Schüler scheitern ...
Dazu bestätigt das Wiener Sozialressort in dem Schreiben auch, dass die Vorgaben an die Kursorganisatoren (VHS etc.) sogar noch lockerer formuliert sind: "In der Ausschreibung wurde eine Erfolgsquote von 60 Prozent festgelegt." Erst wenn diese unterschritten werden sollte, "muss der Kursorganisator mit Abzügen rechnen".
AMS droht mit Bezugskürzungen, Stadt Wien nicht
Dass Tausende Migranten eher nicht ganz so engagiert Deutsch lernen werden, hat noch einen Grund: Wie der Fonds Soziales Wien der "Krone" schriftlich bestätigt, "sind keine Sanktionen bei negativen Prüfungsergebnissen von Asylwerbern vorgesehen". Während im Arbeitsmarktservice (AMS) sehr wohl darauf geachtet wird, mit der Androhung von Bezugskürzungen einen gewissen Leistungsdruck zu erzeugen, verzichtet die Stadt Wien komplett auf diese Möglichkeit.
Kurse werden mit Millionenbeträgen an Steuergeld finanziert
Die Asylwerber können in Wien somit einen Kurs nach dem anderen machen, dort nicht mitlernen oder sogar einfach fehlen - es ist der Stadtverwaltung, die diese Kurse mit Millionenbeträgen an Steuergeld finanziert, offenbar ziemlich egal: Bei Misserfolgen, so der Fonds Soziales Wien, werde "die betreffende Person in eine Beratungsstelle vorgeladen, um die Gründe für den mangelnden Erfolg zu klären". Dann wird der Afghane, der Syrer, der Algerier etc. für den nächsten Deutschkurs angemeldet ...
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