Vier Wochen vor der Wahl liegt der "Krone" eine Analyse über den Zustand der Parteien vor - und fix ist schon jetzt: Es bleibt spannend. 2,4 Millionen Österreicher sind noch unschlüssig, wen sie am 15. Oktober wählen sollen. Aktuelle Daten zeigen aber deutlich, wer beim Sprint die beste Zwischenzeit hat und wer kurz vor dem Ziel noch mehr ins Schwitzen gerät.
Der exakte Wortlaut der Sonntagsfrage der Meinungsforscher von IMAS (*) lautete: "Wenn am nächsten Sonntag wieder eine Nationalratswahl wäre, welche Partei würden Sie wählen?"
Kurz zieht allen davon
33 bis 35 Prozent der Befragten sagten daraufhin Ja zur neuen Bewegung der ÖVP. Parteichef Sebastian Kurz scheint seinen Kontrahenten auf der Laufbahn also noch weiter davonzuziehen - und auch seinen Vorgängern, denn 2013 kam die ÖVP nur auf 24 Prozent. Fast gleichauf, aber mit großem Abstand zum Ersten, liegen FPÖ und SPÖ.
Sozialdemokraten droht Absturz auf Platz drei
Die Blauen kommen auf 23 bis 25 Prozent (2013: 20,5 Prozent), mit den Roten würden die Gewinner der Nationalratswahlen 2013 jetzt womöglich nur noch auf Platz drei landen. Nach 26,8 Prozent bei der vorangegangenen Wahl werden jetzt 22 bis 24 Prozent ausgewiesen.
"Noch Bewegung möglich"
Eines gelte es aber zu bedenken, sagt IMAS-Chefforscher Paul Eiselsberg: "42 Prozent der von uns Befragten wissen bereits, wen sie wählen werden. 2,7 Millionen Österreicher haben sich also fix entschieden. 2,4 Millionen sind allerdings noch unentschlossen. Diese Gruppe weiß zwar, dass sie wählen geht, wo sie das Kreuzerl macht, ist aber offen. Da ist noch Bewegung möglich."
Grüne im Keller - aber nicht mehr so tief
In den Keller geht es auch für die Grünen unter Ulrike Lunacek. Nach 12,4 Prozent bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 liegen die Ökos aktuell bei sieben bis neun Prozent. Zurückliegende Umfragen wiesen allerdings noch schlechtere Werte aus - weshalb von einer ganz leichten Erholung gesprochen werden kann.
Zitterpartie für Pilz und NEOS
Eine Zitterpartie bis zum Zieleinlauf am 15. Oktober dürfte es aus jetziger Sicht für die Liste des ehemaligen Grünen Peter Pilz und die NEOS von Matthias Strolz, der 2013 auf fünf Prozent kam, werden: Beide Parteien kommen in der Erhebung auf jeweils drei bis fünf Prozent. Ein Einzug ins Hohe Haus könnte also sehr knapp werden.
(*) IMAS befragte für die "Krone" zwischen 17. August und 11. September 1033 Österreicher ab 16 Jahren - somit liegt der Studie ein Querschnitt der Bevölkerung zugrunde. Befragt wurde Face-to-face (MTU), die Schwankungsbreite beträgt bei einem Signifikanzniveau von 95 Prozent +/- 3,9 Prozentpunkte. Für die Stichprobenmethodik wendete IMAS das sogenannte Quota-Verfahren an.
Robert Loy, Kronen Zeitung/kal
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