Aus Sicht von Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat die externe Prüfung der Studie von Islamforscher Ednan Aslan zu den Islam-Kindergärten in Wien bestätigt, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt. Kurz sieht die Korrektheit der Studie bestätigt und forderte daher am Mittwoch eine Entschuldigung der Kritiker bei Aslan und den Beamten seines Ministeriums.
Wie von seinem Team bereits erklärt wurde, habe es bei der Erstellung der Studie "keine Manipulation" gegeben. Das habe die Prüfung bestätigt, betonte Kurz am Rande der ÖVP-Klubsitzung am Mittwoch. Es liege kein wissenschaftliches Fehlverhalten vor, zeigte sich der Ressortchef "froh" über das Ergebnis - "was wir immer gesagt haben".
Kurz forderte nun, dass sich jene, die versucht hätten, Aslan "anzupatzen", und auch "massive Vorwürfe" gegen Beamte erhoben hätten, Gedanken darüber machen, ob es nicht richtig wäre, sich bei diesen zu entschuldigen. Der ÖVP-Obmann erklärte zudem: "Sollte ich Bundeskanzler werden, werde ich mit aller Kraft gegen die Fehlentwicklungen in islamischen Kindergärten in Wien vorgehen", denn in diesen Einrichtungen würden Kinder abgeschottet, kritisierte er. Es sei falsch, islamische Kindergärten, in denen Kinder abgeschottet aufwachsen, mit Steuermitteln zu finanzieren, dies sei das Gegenteil von Integration.
Um zu sehen, dass es hier Fehlentwicklungen gebe, brauche es gar keine Studie, meinte er weiters. Der Vorwurf der Kritiker sei gewesen, dass die Studie manipuliert worden sei, und das sei "falsch". Nun solle man nicht andere Themen in den Vordergrund rücken. Er habe auch nie den Vorwurf gehört, dass es problematisch sei, eine Pilotstudie zu präsentieren.
Gegen Aslan habe es vom Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) "und anderen fast eine Rufmordkampagne" gegeben. Sie sollten nun nachdenken, wie sie damit umgehen, dass wochenlang etwas behauptet worden sei, das "unrichtig" ist, so Kurz.
Blümel fordert von Häupl Entschuldigung
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Chef der Wiener ÖVP, Gernot Blümel. Er forderte ebenfalls eine Entschuldigung Häupls bei Aslan. "Das Ergebnis des Prüfberichts zur Kindergarten-Studie liegt auf dem Tisch und ist eindeutig: Es gab kein wissenschaftliches Fehlverhalten", so Blümel in einer Aussendung.
Stadt Wien bekräftigt Kritik an Studie
Ganz anders sehen das naturgemäß die Wiener Roten. Der für Kindergärten zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) verwies auf "grobe Mängel" der Expertise und beklagte die "Instrumentalisierung" der Studie durch die Politik. "Die Kommission übt deutliche Kritik an der wissenschaftlichen Güte und spricht auch von Einflussnahme des Ministeriums", beklagte er. Dass mit Fakten aus dieser Studie "Politik und Stimmung" gemacht worden sei, sei "umso bedenklicher".
Der Stadt Wien sei es immer wichtig gewesen, das Thema auf der Basis von qualitativ abgesicherten Fakten zu diskutieren. Deshalb habe man auch eine "weit umfassendere Studie" dazu in Auftrag gegeben, so Czernohorszky. "Gerade die Vorgänge rund um diese Studie haben gezeigt, dass die Rollen von Politik und Wissenschaft klar getrennt werden müssen."
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