Sobald die neue Regierung steht, wird Noch-Bundeskanzler Christian Kern auf seinen Bezug von 21.889 Euro brutto (14-mal) verzichten müssen. Als neuer SPÖ-Klubchef würde sein neues Gehalt "nur" 8756 Euro brutto monatlich ausmachen, während Andreas Schieder als "geschäftsführender Klubobmann" jedoch 14.885 Euro erhält. Die SPÖ beschloss jetzt: Die - hoch verschuldete - Partei zahlt zu Kerns Gage monatlich 6129 Euro dazu, im Jahr also 85.806 Euro.
"Irgendwie passt das alles nicht mehr zusammen: Jetzt muss die klamme Partei dem Ex-Kanzler, der stets seine 'wirtschaftliche Unabhängigkeit' betont hat, noch ein monatliches Salär in der Höhe von 6000 Euro dazuzahlen", bestätigte ein etwas verärgerter SPÖ-Mitarbeiter in der Wiener Löwelstraße im "Krone"-Gespräch eine Recherche der "Tiroler Tageszeitung": Die Bundespartei, die ziemlich sicher in die Opposition gehen wird, hat dem Noch-Kanzler eine Zusatzgage in der Höhe von 6129 Euro genehmigt.
Christian Kern müsste nämlich nach dem Ende seiner Kanzlerschaft auf monatlich 13.133 Euro verzichten: Als Klubchef steht ihm nur ein Abgeordnetengehalt (8756 Euro) zu, während sein geschäftsführender Klubobmann Andreas Schieder 14.885 Euro brutto im Monat erhält. Schieder, der sich derzeit bekanntlich auch um den Job als Wiener Bürgermeister bewirbt, würde somit 6129 Euro mehr kassieren als sein Bundesparteichef.
Nun soll die Bundes-SPÖ eine Entscheidung getroffen haben: Christian Kern bezieht nach dem Ausscheiden aus der Bundesregierung sein Abgeordnetengehalt plus weitere 6129 Euro, die von der Partei kommen werden. Somit erhält der Ex-Kanzler dann ebenso wie sein geschäftsführender Klubchef 14.885 Euro brutto pro Monat (14-mal).
Zwei wesentliche Fragen noch offen
Noch offen seien zwei weitere im Wiener Polit-Biotop nicht unwesentliche Fragen, berichtet die "Tiroler Tageszeitung": Erstens sei noch nicht geklärt, wo genau der SPÖ-Bundesparteiobmann ein repräsentatives Büro beziehen wird. Und zweitens sei auch noch die Dienstwagenfrage ungelöst: Andreas Schieder, der Lebensgefährte der im Vorjahr zurückgetretenen Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely, wird ein Dienst-BMW finanziert. Ein VW Passat, der vom mitten im Wahlkampf zurückgetretenen Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler verwendet worden ist, sei frei.
Wie berichtet, steht die SPÖ mitten in einem erzwungenen harten Restrukturierungsprozess: Bei einem angeblichen Schuldenstand von bis zu 20 Millionen Euro müssen das parteieigene Gartenhotel Altmannsdorf verkauft und auch Personal abgebaut werden.
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