Wer hat im Jänner 2014 massive Last-Minute-Streichungen im sehr kritischen Prüfbericht über Freistadt veranlasst? Ein Aktenvermerk nennt ÖVP-Landesrat Max Hiegelsberger (der so eine Weisung aber bestreitet). Und die IKD (Gemeindeaufsicht) zeigt auf den damaligen SPÖ-Politiker Josef Ackerl. Der protestiert gegen diese "Frechheit".
"Krone": Laut Rechnungshof sagt die IKD, das (brisante) Kapitel Veranstaltungen sei im Einvernehmen mit Ihnen, dem damals Zuständigen für die Gemeindeaufsicht über Freistadt, gestrichen worden.
Ackerl: Das war damals, im Jänner 2014, genau in der Zeit meines Abganges als LH-Vize und ich glaube, dass das genützt wurde, um diese Dinge zu machen. Also von mir hat es garantiert keinen Auftrag dazu gegeben, ich bin ja nicht narrisch.
"Krone": Es wäre ja schon absonderlich, wenn sie so kurzfristig - in den wenigen Tagen zwischen Zustellung des Prüfberichtes und Schlussbesprechungstermin - zugunsten des kritisierten ÖVP-Politikers interveniert hätten.
Ackerl: Ich hab’ überhaupt nix getan. Ich hab’s nicht einmal gewusst, das das rausgeflogen ist. Nur, es ist eine Frechheit, wenn sich die auf mich ausreden.
"Krone": Was können Sie sonst noch zur Aufklärung beitragen?
Ackerl: Ich kann da, wie auch andere, nur bedingt etwas beitragen. Und zwar in die Richtung, dass es eine lange Hand aus der ÖVP gegeben haben muss. Der Fall Freistadt war sicher nicht der einzige Prüfungsbericht, bei dem versucht wurde, Einfluss zu nehmen.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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