Verheerender Brand
62 Tote bei Brand in russischem Altenheim
Der Nachtwächter, der sich außerhalb des Alten- und Pflegeheims aufhielt, ignorierte die Warnsignale einer nur unvollständig installierten Feueralarmanlage zwei Mal. Er rief die Rettungskräfte dann kurz nach 1.00 Uhr Ortszeit, als bereits hohe Flammen aus dem Gebäude schossen. Da die Feuerwache in dem Dorf im vorigen Jahr geschlossen wurde, musste die Feuerwehr aus der gut 50 Kilometer entfernten Stadt Jeisk anrücken. Dafür brauchte sie eine Stunde. Erst gegen 5.00 Uhr konnte der Brand schließlich gelöscht werden.
Insgesamt befanden sich den Behörden zufolge 97 Menschen in dem zweigeschossigen Backsteingebäude, als das Feuer ausbrach, darunter nur eine Krankenschwester und drei Pfleger. Das restliche Nachtpersonal war nicht am Platze. Die Evakuierung der Heimbewohner verzögerte sich dann weiter, weil der Schlüssel für den Notausgang nicht gefunden wurde.
Medienberichten zufolge starben die meisten Opfer, darunter auch die anwesende Krankenschwester, an Rauchgasvergiftungen. Das Büro des russischen Generalstaatsanwalts teilte mit, dass die Innenwände des Heims kürzlich neu verkleidet worden seien und dass die Substanzen giftige Gase freigesetzt hätten.
Als mögliche Ursache der Katastrophe nannten die Behörden Fahrlässigkeit, einen Kurzschluss oder Brandstiftung. In Russland kommt es wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen häufig zu Großbränden mit einer durchschnittlichen Todesquote von fast 18.000 Menschen im Jahr.
Symbolbild
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